Viele Mieterinnen und Mieter von Mehrfamilienhäusern sehen sich derzeit mit unerwartet hohen Betriebskostennachzahlungen aus dem Vorjahr konfrontiert, die oft mehrere hundert Euro erreichen. Insbesonders angesichts der aktuellen Teuerungskrise belastet dies die finanzielle Situation vieler Mieterinnen und Mieter erheblich.
Die Landesgeschäftsführerin der Mietervereinigung Oberösterreich, Nicole Hager-Wildenrotter, berichtet von Nachzahlungen in Höhe von bis zu 1.000 Euro oder sogar mehr. Dies sei für viele Mieterinnen und Mieter äußerst schmerzhaft. Die Hauptursache für diese massiven Nachzahlungen sind vor allem die gestiegenen Energiekosten sowie die erhöhten Verwaltungskosten, die Hausverwaltungen für ihre Dienstleistungen berechnen.
Im Durchschnitt ist eine Steigerung der Gesamtbetriebskosten um etwa sieben bis acht Prozent zu beobachten. Viele Mieterinnen und Mieter vermuten, dass einige Kostenpositionen in den Abrechnungen aufgeführt sind, die eigentlich nicht zu den Betriebskosten gehören sollten. Die gestiegene Anzahl von Überprüfungen in diesem Jahr stützt diese Annahme. Nicole Hager-Wildenrotter erklärt: „In diesem Jahr gab es deutlich mehr Überprüfungen als in den Vorjahren. Allein bis Ende August hatten wir bereits so viele Anfragen wie im gesamten letzten Jahr.“
Für Mieterinnen und Mieter lohnt es sich auf jeden Fall, die Betriebskostenabrechnungen genauestens unter die Lupe zu nehmen, insbesondere dann, wenn Posten wie „Sonstige Kosten“ oder Reparaturarbeiten aufgeführt sind. Die Mietervereinigung rät dazu, Experten zur Überprüfung hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass die Abrechnungen korrekt sind und keine unnötigen Kosten enthalten.
Quelle: ORF