Während der kapitalistische Westen mit reichen und möglichst unqualifizierten Weltraumtouristen Schlagzeilen macht, verzeichnet die Volksrepublik China tatsächliche Fortschritte in der Raumfahrt: Erstmals besucht eine Taikonautin die Station Tiangong 3.
Kosmodrom Jiuquan. In der Nacht auf Samstag brachen Zhai Zhigang, Wang Yaping und Ye Guangfu planmäßig zur chinesischen Weltraumstation Tiangong 3 auf. Aufgabe ist unter anderem der anspruchsvolle weitere Ausbau des orbitalen Raumflugkörpers sowie die Durchführung von Versuchen. Die Rückkehr des Trios ist erst in sechs Monaten geplant. Das reicht zwar noch nicht an die sowjetischen bzw. russischen Rekordwerte von einem Jahr und länger heran – für das chinesische Weltraumprogramm ist es jedoch ein Meilenstein und zeugt von der rasanten Entwicklung, der aus den USA aktuell nur Skurrilitäten entgegengesetzt werden können.
Zum Vergleich: Der 90-Jährige William Shatner war diese Woche an Bord von Jeff Bezos‘ Rakete für etwa 10 Minuten im All; Dosen-Felix Baumgartner verbrachte 2012 wohl nur wenige Sekunden und das nur „am Rande des Weltraums“, um sich anschließend unter regem Medieninteresse fallen zu lassen. Danach gab er bekanntlich noch mehr Unfug von sich als zuvor.
Erste Frau auf chinesischer Raumstation
Aber zurück zu den Taikonauten: Wang Yaping wird die erste Frau auf der chinesischen Weltraumstation sein – ihren ersten Raumflug hatte die Tochter einer Kirschbauernfamilie aus Yantai jedoch bereits 2013. Damals führte sie in der Schwerelosigkeit per live-Videokonferenz rund 60 Millionen Schülerinnen und Schülern physikalische Experimente vor. Auch für Kommandant Zhai Zhigang ist die Shenzou 13-Mission (wörtlich: „Langer Marsch“) schon der zweite Raumflug. „Ich weiß, dass es schwieriger als letztes Mal wird, aber wir werden an unsere Mission denken und die Menschen nicht enttäuschen“, so Zhai, der seit 30 Jahren Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas ist.
Quelle: CGTN