Im indischen Bundesstaat Kerala, traditionell eine Hochburg der kommunistischen Bewegung, hat das Linksbündnis die Lokalwahlen gewonnen. In der Hauptstadt amtiert nun eine erst 21-jährige Kommunistin als Bürgermeisterin.
Thiruvananthapuram. Im Zuge der jüngsten Lokalwahlen im indischen Bundesstaat Kerala konnte die Linke Demokratische Front (Left Democratic Front, LDF) deutliche Erfolge verbuchen. Auf Bundesstaatsebene stellt sie auf Basis einer Parlamentsmehrheit von 91 der 140 Sitze ohnedies bereits die Regierung, nun konnten auch die Bastionen auf den Ebenen darunter gestärkt werden. Die LDF ist ein Bündnis, das von der Kommunistischen Partei Indiens (Marxistisch), CPM, und der Kommunistischen Partei Indiens, CPI, angeführt wird, wobei die CPM der größere Partner ist – sie verfügt über gleich 58 Mandate in der legislativen Versammlung Keralas und stellt mit Pinarayi Vijayan, der auch LDF-Vorsitzender ist, seit den Wahlen von 2016 den Regierungschef (Chief Minister).
Bei den im Dezember 2020 durchgeführten Lokalwahlen im 35-Millionen-Einwohner-Staat ganz im Südwesten Indiens erreichte die LDF nun 7.623 Mandate (von 15.962) in den dörflichen Räten (Gram Panchayats), 1.088 (von 2.076) in ortsübergreifenden ländlichen Strukturen (Block Panchayats), 170 (von 331) in den Bezirksräten (District Panchayats), 1.263 (von 3.122) in den Städten mit über 100.000 Einwohnern (Municipalities) sowie 196 (von 414) in den Millionenstädten (Corporations). Dementsprechend verfügt die LDF auch über eine große Zahl an Dorfvorsteher- und Bürgermeisterposten in Kerala, wobei die Hauptstadt Thiruvananthapuram hervorzuheben ist: Dort amtiert nun die erst 21-jährige Mathematikstudentin und Kommunistin Arya Rajendran als Bürgermeisterin, die Mitglied der CPM ist und sich auf 51 der 100 Ratsabgeordneten der Millionenmetropole stützen kann.
Quelle: In Defense of Communism