Caracas/Havanna. Die Regierungen von Kuba und Venezuela werden bei der Herstellung kubanischer Impfstoffe gegen das Coronavirus SARS-CoV‑2 zusammenarbeiten. Entsprechende Abkommen schlossen der venezolanische Außenmister Jorge Arreaza und der Vizepremier Kubas, Ricardo Cabrisa, am Freitag in Caracas.
Kuba arbeitet derzeit an vier verschiedenen Covid-19-Impfstoffen, die sich in verschiedenen Stadien der Erprobung befinden: Soberana 01 und 02, entwickelt vom Finlay-Institut, sowie Mambisa und Abdala des Zentrums für Gentechnik und Biotechnologie. Der Protein-basierte Impfstoff Soberana 02 gilt derzeit als aussichtsreichster Kandidat. Das Vakzin beinhaltet einen Teil des Coronavirus-Spike-Proteins und nutzt einen kubanischen Tetanus-Impfstoff als Trägermaterial. Es wird seit Kurzem auch im Iran erprobt und befindet sich in fortgeschrittenen Phase-II-Studien, bei denen die Verträglichkeit überprüft wird. Im Februar soll die dritte Studienphase gestartet werden.
Arreaza sagte bei einer Pressekonferenz, in beiden Ländern werde nach Abschluss der wissenschsaftlichen Prüfungen gemeinsam mit der Produktion der Soberana-Impfstoffe begonnen. „Dazu wird es bald gute Nachrichten geben“, so der Außenminister.
Produktion von 100 Millionen Dosen Soberana 02 geplant
Kubas Regierung hatte in der vergangenen Woche angekündigt, bis zum Jahresende mehr als 100 Millionen Dosen Soberana 02 produzieren zu wollen, auch für den Export.
Die beiden Länder haben vor kurzem gemeinsam mit dem Aufbau einer Bank für Corona-Impfstoffe, Medikamente und Tests für die Mitgliedsstaaten der Bolivarischen Allianz für die Völker Unseres Amerika (Alba) begonnen. Damit solle dazu beigetragen werden, „die Ungleichheit, Kontrolle und Aneignung von Impfstoffen gegen Covid-19 zu beenden“.
Quelle: amerika21.de