Innsbruck. Am 8. Mai, dem Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, gedachte der Bund Tiroler Antifaschistinnen und Antifaschisten dem Anteil der Roten Armee und der Sowjetunion an der Befreiung vom Faschismus. Wie auch schon in den Jahren zuvor fand das Gedenken am Sowjetdenkmal am Pradler Friedhof statt. Zum ersten Mal beteiligten sich auch andere Innsbrucker Organisationen am Gedenken an die 30 Millionen tapferen Soldatinnen und Soldaten der Roten Armee und den unzähligen Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfern gegen den Faschismus.
Das Denkmal wurde 1949 am Militärfriedhof in Amras erbaut. Dort werden 105 Sowjetsoldaten und ‑bürger, die von den deutschen Faschisten nach Tirol verschleppt und ermordet wurden, geehrt. Der Grundriss der Gedenkstätte ist sternförmig angelegt und in der Mitte steht ein Obelisk, an dessen Spitze ein Sowjetstern angebracht ist.
Für den Bund Tiroler Antifaschistinnen und Antifaschisten sprach der Vorsitzende Tobia Carfora. Carfora erinnerte in seiner Rede an die unvergleichliche Leistung der Roten Armee: „Die faschistischen Weltherrschaftspläne wurden durch das gemeinsame Handeln der Anti-Hitler-Koalition gestoppt. Es waren aber vor allem die Soldatinnen und Soldaten der sowjetischen Armee, die die Hauptlast des Krieges trugen und die diese Bedrohung auch militärisch zerschlugen. Das Herz der jungen Sowjetunion hat am stärksten und am opferreichsten für die Befreiung der Menschheit geblutet. 30 Millionen der besten Söhne und Töchter der Revolution, die es für den Wiederaufbau dringend gebraucht hätte, waren nun nicht mehr da.
Es waren auch die Partisaninnen und Partisanen, die Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer in allen vom Faschismus okkupierten Ländern, bei denen die Kommunisten in den ersten Reihen standen, die ihr Leben einsetzten für die Freiheit ihrer Heimat.“
Carfora betonte, dass man sich nach 76 Jahren ehrfürchtig gegenüber den mutigen Opfern der Sowjetunion und des Widerstands erinnert. Diese größte Heldentat der Menschheit darf nicht in Vergessenheit geraten, wie Carfora ausführte. Er bekundete auch die Ablehnung des Bundes Tiroler Antifaschistinnen und Antifaschisten gegenüber der westlichen Geschichtsfälschung über die Rote Armee, wie sie heute in der EU verbreitet wird, und der Agenda eines imperialistischen Europatages. Er schloss mit der Pflicht, auch heute gegen Faschismus und Imperialismus zu kämpfen, für ein demokratisches, freies, unabhängiges Österreich.