Im Südosten der USA fegten wieder einige Tornados über das Land und hinterließen Chaos und Leid. Berichten zufolge sind in Kentucky dutzende Menschen ums Leben gekommen. Auch in den von Stürmen heimgesuchten Nachbarstaaten wurden mehrere Todesopfer gemeldet. Die Produktion ging vieler Ort weiter, was viele Arbeiter das Leben kostete.
Kerzenfabrik dem Erdboden gleichgemacht
Im Südwesten Kentuckys wurde nach Angaben der Polizei eine Kerzenfabrik, in der sich noch Arbeiterinnen und Arbeiter befanden, dem Erdboden gleichgemacht. Zum Zeitpunkt des Tornados befanden sich etwa 110 Kolleginnen und Kollegen in der Fabrik. Es wird davon ausgegangen, dass mindestens ein Dutzend dieser Menschen ihr Leben verloren haben. In Kentucky wurde der Notstand ausgerufen, der stärkste Tornado habe sich mit 322 km/h durch den Bundesstaat bewegt. Insgesamt ist die Rede von über 100 Toten in Kentucky.
Amazon-Werk: Wand in Größe eines Fußballfeldes ist eingestürzt und Dach flog weg
Auch in Illinois kostete der Sturm Menschenleben, und zwar in einem Amazon-Werk. Von diesem wurde das Dach weggerissen und eine Wand von der Länge eines Fußballfeldes soll eingestürzt sein. Es war nicht sofort klar, wie viele Menschen verletzt wurden, aber eine Person musste mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden.
Am frühen Samstagmorgen waren die Rettungskräfte noch damit beschäftigt, die Trümmer zu sortieren, während Bagger und Löffelbagger eingesetzt wurden, um den Schutt zu beseitigen. Die Polizei erklärte, dass diese Arbeiten noch mehrere Stunden dauern würden.
Mindestens eine Person wurde getötet und fünf wurden schwer verletzt, als ein Tornado das Dach eines Pflegeheims im Norden von Arkansas zerstörte, berichteten US-Medien.
Leben weniger wert als Profite?
Die Tornados trafen die Bundesstaaten am Freitag, die Warnungen gab es bereits im Vorfeld, sodass Vorsichtsmaßnahmen zu Schutz des Volkes möglich gewesen wären. Aber statt die notwendigen Schutzmaßnahmen zu treffen und beispielsweise die Produktion temporär auszusetzen, um Menschenleben zu schützen, sind Profite wieder einmal wichtiger als Menschenleben. Die Toten in der Kerzenfabrik, ebenso wie bei Amazon wären so wahrscheinlich vermeidbar gewesen. Man spricht im Nachhinein lieber von den tragischen Toten, statt konsequenten Schutz durch Werksschließungen oder ähnliches sicherzustellen.
Quelle: Al Jazeera / Forbes