HomePanoramaAK NÖ: Jede vierte Überstunde bleibt unbezahlt

AK NÖ: Jede vierte Überstunde bleibt unbezahlt

Im ersten Halbjahr wandten sich 81.000 Beschäftigte wegen Problemen am Arbeitsplatz an die Arbeiterkammer Niederösterreich, wodurch 45,8 Millionen Euro an Nachzahlungen erstritten wurden, vor allem für ausstehende Löhne und Entschädigungen. Unbezahlte Überstunden und komplizierte Regelungen zur Schwerarbeitspension sorgten dabei für besonders hohen Beratungsbedarf.

St. Pölten. Im ersten Halbjahr haben über 81.000 Beschäftigte Unterstützung bei der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) gesucht. Viele Probleme betrafen unbezahlte Überstunden sowie die Schwerarbeits- und Invaliditätspensionen.

Überarbeitung der Schwerarbeiterregelung notwendig

Unregelmäßige Nachtarbeit, extreme Temperaturen und Schichtarbeit sind laut der Arbeiterkammer Niederösterreich Faktoren, die für den Anspruch auf die Schwerarbeitspension nachgewiesen werden müssen, trotz einer bestehenden Berufsliste. Diese komplexen Regelungen führten dazu, dass sich immer mehr Menschen bei der Arbeiterkammer Unterstützung suchten, was zu einem Anstieg der Beratungen führte.

Mehrfachbelastungen, psychische Belastungen und die spezifische Art der Dienste fallen jedoch nicht unter die Schwerarbeiterregelung, weshalb eine Überarbeitung der Regelungen erforderlich ist. Im ersten Halbjahr führte zudem der erhebliche Beratungsbedarf zu unbezahlten Überstunden.

Hohe Zahl an unbezahlten Überstunden

Laut AK-Präsident Markus Wieser (FSG) wird österreichweit etwa jede vierte Überstunde nicht bezahlt. Besonders Beschäftigte im Handel und in der Gastronomie suchen aufgrund unbezahlter Überstunden Unterstützung bei der AK oder der Gewerkschaft.

Insgesamt haben sich von Jahresbeginn bis Ende Juni 81.000 Arbeiterinnen und Arbeiter wegen Arbeitsplatzproblemen an die AK gewandt. In den meisten Fällen konnte das Problem bereits durch Beratung gelöst werden. In 8.900 Fällen musste die AK jedoch zugunsten der Betroffenen eingreifen oder rechtliche Schritte einleiten.

Für diese Menschen konnte die AK im ersten Halbjahr Nachzahlungen in Höhe von insgesamt 45,8 Millionen Euro durchsetzen. Der Großteil davon bestand aus ausstehenden Löhnen und Gehältern, nicht bezahlten Urlaubs- oder Kündigungsentschädigungen sowie Abfertigungen, die den Betroffenen unrechtmäßig vorenthalten worden waren.

Quelle: ORF

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN