Eigentlich hätte die „Marla Bull“ Waffen nach Israel transportieren sollen. Das Containerschiff verließ am Freitagmorgen den Hafen von Piräus jedoch unbeladen.
Athen. Die Gewerkschaft der Hafenarbeiter ENEDEP informierte die Belegschaft schon vor der Ankunft des Schiffes am Hafen von Piräus, dass die „Marla Bull“ Kriegsgerät nach Israel transportieren soll. Die Arbeiter des Hafens, der sich zum Großteil im Eigentum der chinesischen Reederei COSCO befindet, reagierten sofort, blockierten den Hafen und verhinderten, dass Container auf das Schiff geladen werden.
Die Gewerkschaft rief alle Arbeiterinnen und Arbeiter sowie die Jugend der Gegend offen dazu auf, zum Hafen zu kommen und sich der Blockadeaktion anzuschließen: „Die Hafenarbeiter sagen klar und deutlich: Wir beflecken unsere Hände nicht mit dem Blut des Volkes!“. Auch die Gewerkschaft der attischen Metall- und Schiffbauindustrie sowie das Arbeitszentrum von Piräus schlossen sich dem Aufruf an. Die Demonstranten skandierten „Freiheit für Palästina!“ und sprühten „Mörder weg vom Hafen“ auf den betreffenden Container.
„Wir machen deutlich, dass alle Bemühungen der Regierung, von COSCO oder von jedem, der sich die Hände mit Blut beflecken will, die Arbeiter nicht zu Komplizen machen werden“, sagte Markos Bekris, Vorsitzender der ENEDEP-Gewerkschaft und des Piräus-Arbeitszentrums.
Die ganze Nacht über dauerte die Aktion und die Arbeiter zwangen die „Marla Bull“ schließlich dazu, den Hafen von Piräus ohne Ladung zu verlassen. Die Gewerkschaften, die derzeit ebenfalls Streiks für Tarifverträge mit der Forderung nach besseren Löhnen vorbereiten, bestätigten, dass der Klassenkampf der Gewerkschaften Hand in Hand geht mit der Solidarität mit den Völkern und dem unerschütterlichen, praktischen Widerstand gegen den Imperialismus!