Gänserndorf/Niederösterreich. Wie wir bereits berichteten, droht in Leopoldsdorf im niederösterreichischen Bezirk Gänserndorf das Aus für eine Zuckerfabrik der Agrana AG. Hiervon wären insgesamt 150 Kolleginnen und Kollegen betroffen. Der Konzern, der zu Raiffeisen Niederösterreich-Wien gehört, kündigte an, den Betrieb vor Ort lediglich aufrechtzuerhalten, wenn eine Zuckerrüben-Anbaufläche von 38.000 Hektar – statt den aktuellen 26.000 – zur Verfügung stünde.
Um eine Einigung zu bewirken, wurde durch Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) zu einem runden Tisch geladen. Adressiert war diese Einladung an Vertreter sowie Vertreterinnen der Rübenbauern, der Bundesländer, der Landwirtschaftskammer und von Agrana selbst. Dieser runde Tisch führte jedoch nicht zu einer Lösung, sondern brachte noch mehr Probleme an die Oberfläche. Die Bauern beklagten sich nämlich über nicht adäquate Mittel.
Betriebsversammlung wurde abgehalten
Im Rahmen der Betriebsversammlung wurde klar, dass sich der Betriebsrat, wenngleich noch alles offen ist, auch auf eine Schließung vorbereiten will. Hierfür handelt er aktuell einen Sozialplan aus. Agrana wartet mit der Entscheidung jedenfalls den kommenden runden Tisch ab, bis eine Entscheidung über die Zukunft der Produktionsstätte getroffen wird.
Armin Kollarik, Gemeinderat der Partei der Arbeit (PdA) im Bezirk Gänserndorf und PdA-Sprecher für die Region Weinviertel/Marchfeld hielt bezüglich der Vorgägne fest: „Es liegt in der Verantwortung des Eigentümers, den Marchfelder Produktionsstandort im Sinne der Beschäftigten und Zulieferer sowie der autonomen Versorgungssicherheit Österreichs zu erhalten“, meint Kollarik. Die betroffene Gemeinde, Land und Bund dürften nicht durch einen großen Agrarkonzern, der sich als Genossenschaft tarnt, erpressen lassen. Währenddessen forderte die Arbeiterkammer Niederösterreich auf der Betriebsversammlung lediglich Taten vom Bund.
Quelle: ORF/ORF/ORF/Zeitung der Arbeit