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Hedy Urach: Kommunistin und Widerstandskämpferin

Gestern war der 80. Todestag von Hedy Urach. Sie wurde am 20. August 1910 in Wien geboren. Urach war Widerstandskämpferin gegen Ständestaat und den deutschen Faschismus. Deswegen wurde die Kommunistin vom NS-Regime zum Tode verurteilt und enthauptet.

Jungarbeiterin und KJVÖ-Funktionärin

Das Leben von Hedy Urach, einer Funktionärin des Kommunistischen Jugendverbandes Österreichs (KJVÖ) und antifaschistische Widerstandskämpferin, stand ganz im Zeichen des revolutionären Kampfes für eine gerechtere, eine sozialistische Welt.

Hedy Urach war gelernte Schneiderin. Nach der Beendigung der Lehrzeit war sie kurze Zeit arbeitslos, es war die Zeit der Krise. Sie hat aber alle Arbeiten angenommen, sie arbeitete erst in einer Putzerei und später in der Schuhfabrik Michelstetter als Opankenflechterin. Sie wurde sofort Aktivistin in der dortigen Betriebszelle.

Aus einer Arbeiterfamilie stammend, gelangte sie über die sozialistischen Kinderfreunde zum Kommunistischen Jugendverband Östereichs, dem auch ihr älterer Bruder Alois angehörte. Sie übernahm im KJVÖ bereits in den 1920er Jahren Verantwortung als Funktionärin. So wurde die Natur- und Sportbegeisterte Urach Anfang der 1930er Jahre auf die Lenin-Schule nach Moskau geschickt und nach ihrer Rückkehr ins Zentralkomitee des KJVÖ gewählt. Der Gestapo erzählte Urach – die bereits 1030 erstmal in polizeilichen Akten aufgrund ihres politischen Engagements auftauche – bei ihrer Rückkehr, dass sie in Moskau in der Schuhfabrik Rosa Luxemburg als Opankenflechterin gearbeitet habe, um ihren Besuch der Parteischule zu verschleiern.

Widerstandskämpferin und Mitglied des Zentralkomitees

Von der drohenden Repression unter den Austrofaschisten ließ sich Urach nicht einschüchtern, Berichten zufolge intensivierte sich ihre Arbeit sogar. In der KPÖ arbeitete sie als ZK-Mitglied in führender Position für eine andere, eine bessere Gesellschaft. Die Austrofaschisten sperrten sie genau deshalb 1937 für vier Monate ins Gefängnis. Ebenso lange musste sie dann auch unter der deutsch-faschistischen Fremdherrschaft in Haft sitzen.

Urach ging auf Anraten der Genossinnen und Genossen 1939 ins Exil nach Belgien, wo sie sich als Kindermädchen verdingte, jedoch weiter für den österreichischen Widerstand in der Illegalität aktiv war. Daher stuften die belgischen Behörden Urach ebenso wie andere Exilantinnen und Exilanten als „unerwünschte Ausländer“ ein und internierten sie. 

Verhaftung und Ermordung

Aus der Internierungshaft gelang ihr im Zuge des Einmarschs der deutschen Wehrmacht in Belgien allerdings die Flucht und sie kehrte wenig später nach Österreich zurück, wo sie in der dritten Leitungsgruppe der KPÖ weiter den Kampf gegen Faschismus und Krieg organisierte. Fünf Tage vor dem Überfall der Hitler-Wehrmacht auf die Sowjetunion wurde Hedy Urach schließlich erneut verhaftet und genau eineinhalb Jahre später zum Tode verurteilt.

„Ich bin ein Kind der Arbeiterklasse, ein Teil von jener wundervollen Schichte des Volkes, von der alles Leben kommt.“ So beschrieb die 32-jährige Hedy Urach ihr Leben in ihrem Abschiedsbrief an ihre Eltern vor ihrer Hinrichtung am 17. Mai 1943 am Wiener Landesgericht. 

Unvergessen!

Ihr Leben konnten die Faschisten zwar auslöschen, die Erinnerung an sie und ihr Wirken jedoch nicht, da Hedy Urach nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur zu einer von 12 Helden des Zentralkomitees der KPÖ ernannt wurde, sondern auch etliche Publikationen über sie veröffentlicht wurden und ihr Name auf ebenso vielen Gedenksteinen und –tafeln aufscheint. In Ihrem Heimatbezirk, Hietzing wurde auch eine Straße nach ihr benannt, und verweist auf sie als Widerstandskämpferin.

Gedenkkundgebung der Partei der Arbeit Österreichs in Hietzing 2022.

Quellen:

  • Alfred Klahr Geschellschaft
  • Kommunistischen Partei Österreichs (Hrsg.) (1948): Unsterbliche Opfer – Gefallen im Kampf der Kommunistischen Partei für die Freiheit Österreichs.
  • Manfred Murgauer (2021) „Soldat der gerechten Sache“ Zum 100. Geburtstag der kommunistischen Widerstandskämpferin Hedy Urach. In: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, 10–3; S. 9–21.
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