Der vierte Olympia-Tag brachte drei weitere österreichische Medaillen: Super-G-Gold für Matthias Mayer sowie Gold und Silber im Snowboard-RTL der Männer und Frauen.
Peking. Gestern haben wir es an dieser Stelle eingefordert, heute entsprach das ÖOC-Team unserem Vorschlag: Am vierten Wettkampftag der Winterspiele in China gab es die ersten beiden österreichischen Goldmedaillen, ergänzt durch eine Silberne.
Zunächst war es Skifahrer Matthias Mayer, der nachlegte: Nach Bronze in der Abfahrt raste er im Super‑G zu Gold. Doch es waren nur vier Hundertstelsekunden, die dem Kärntner den Sieg sicherten – der Überraschungszweite Ryan Cochran-Siegle aus den USA hätte Mayer beinahe noch abgefangen. Die Bronzemedaille ging mit einem Rückstand von bereits 0,42 Sekunden an den Norweger Aleksander Aamodt Kilde. Die Schweizer Mitfavoriten, Marco Odermatt und Abfahrtssieger Beat Feuz, schieden aus, ebenso die ÖSV-Starter Max Franz und Raphael Haaser. Super-G-Weltmeister Vincent Kriechmayr wurde Fünfter. Für Mayer ist es bereits die vierte Olympiamedaille: 2014 in der Abfahrt und 2018 im Super‑G hatte er sich ebenfalls schon Gold gesichert, womit der nunmehrige Sieg auch eine „Titelverteidigung“ markiert. Darüber hinaus ist Mayer nun der erfolgreichste olympischen Medaillensammler unter Österreichs Alpin-Skifahrern, als dreifacher Olympiasieger lässt er Allzeitgrößen wie Toni Sailer, Hermann Maier und Marcel Hirscher hinter sich. Fun Fact am Rande: Bei einer Weltmeisterschaft hat Mayer in seiner gesamten Karriere noch keine einzige Medaille gewonnen.
Im Parallel-Riesenslalom auf dem Snowboard folgten wenige Stunden später zwei weitere Medaillen für den ÖSV: Benjamin Karl setzte sich im Finallauf gegen den Slowenen Tim Mastnak durch und gewann damit seine erste olympische Goldmedaille. Dritter wurde der für Russland startende US-Amerikaner Vic Wild. Für Karl handelt es sich um die dritte Medaille bei Winterspielen, bereits 2010 in Vancouver hatte er Silber, 2014 in Sotschi Bronze geholt. Der nunmehrige Olympiasieg ist die (vorläufige?) Krönung einer langen Karriere des 36-jährigen Niederösterreichers, in der seit 2009 auch fünf Weltmeistertitel zu Buche stehen. – Eine solche Erfolgsbilanz kann Daniela Ulbing freilich noch nicht vorweisen, wenngleich sie 2017 immerhin Weltmeisterin im Parallelslalom war. Die erst 23-jährige Kärntnerin stand wenige Minuten vor dem Sieg von Karl ebenfalls im olympischen Finale des Parallel-RTL, was durchaus eine gewisse Überraschung und die sichere Silbermedaille bedeutete. Bei dieser blieb es auch, denn Topfavoritin Ester Ledecká aus Tschechien ließ sich im abschließenden Duell Gold nicht nehmen. Bronze ging an Gloria Klotnik aus Slowenien.
Insgesamt hält Österreich nun bei sieben Medaillen (2xG, 3xS, 2xB) – damit ist schon nach vier Wettkampftagen die Hälfte der Ausbeute von 2018 erreicht.