HomeFeuilletonSportTag 6 der Olympischen Winterspiele: ÖOC-Gold in Alpiner Kombination und Snowboard-Cross

Tag 6 der Olympischen Winterspiele: ÖOC-Gold in Alpiner Kombination und Snowboard-Cross

Am 6. Wettkampftag der XXIV. Olympischen Winterspiele in China gibt es drei weitere Medaillen für Österreich. Mit insgesamt 13 Medaillen setzt sich das ÖOC-Team in dieser Vergleichswertung sogar an die Spitze aller Delegationen.

Peking. So mancher Olympiasieg ist mit hübschen Hintergrundgeschichten verbunden: Der Vorarlberger Skifahrer Johannes Strolz gewann überraschend die Alpine Kombination aus Abfahrt und Slalom. Am Ende lag er 0,59 Sekunden vor dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde und 0,68 vor dem Kanadier James Crawford. Der 29-jährige Strolz war vom Österreichischen Skiverband eigentlich bereits abgeschrieben: Im Frühjahr 2021 hatte ihn der ÖSV mangels Erfolgen aus allen Kadern gestrichen, weswegen Strolz in Eigenregie trainieren und die Ski präparieren musste. Durch einen sensationellen Slalomsieg in Adelboden im Jänner dieses Jahres qualifizierte er sich jedoch für das Olympiateam – und gewann nun prompt die Goldmedaille in der Kombination. Ebenfalls bemerkenswert ist die Tatsache, dass sein Vater, Hubert Strolz, bei den Winterspielen 1988 in Calgary ebenfalls die Alpine Kombination für sich entschieden hatte. Somit sind nun Vater und Sohn Olympiasieger in derselben Disziplin, mit einem Abstand von 34 Jahren. – Kombi-Weltmeister Marco Schwarz, eigentlich die programmierte österreichische Medaillenhoffnung, wurde 5., Raphael Haaser erreichte Rang 7. Topfavorit Alexis Pinturault aus Frankreich schied nach schwacher Abfahrt im Slalom aus.

Nur kurz nach Strolz sorgte der Snowboarder Alessandro „Izzi“ Hämmerle für die zweite österreichische Goldmedaille am 6. Tag der XXIV. Olympischen Winterspiele. Im Cross-Bewerb, in dem jeweils vier Racer im direkten Kampf gegeneinander auf die Piste gehen, setzte er sich im Finallauf haarscharf gegen den Kanadier Eliot Grondin durch – erst das Zielfoto machte deutlich, dass Hämmerle die Boardspitze vorne hatte. Bronze ging an den Italiener Omar Visintin, der zweite Österreicher im Endlauf, Julian Lüftner, belegte den undankbaren 4. Rang. Bezüglich Hämmerle, der in den vergangenen drei Saisonen bereits den Gesamtweltcup im Snowboard-Cross für sich entschieden hat und amtierender Vizeweltmeister in dieser Disziplin ist, kann man von einem Favoritensieg sprechen. Es handelt sich jedoch um die erste Olympiamedaille des 28-jährigen Vorarlbergers, nachdem es in Sotschi 2014 und Pyeongchang 2018 noch nicht zu Edelmetall gereicht hatte.

Zum Abschluss des überaus erfolgreichen Tages für das ÖOC holte sich noch die österreichische Team-Staffel im Rennrodeln die erwartete Medaille: In diesem Bewerb stellt jede Nation eine Frau und einen Mann im Einsitzer sowie einen Doppelsitzerschlitten, die nacheinander in den Eiskanal gehen. Das rot-weiß-rote Team stellte sich nach den vorherigen Bewerben quasi von selbst auf: Die Olympiavierte Madeleine Egle, Silbermedaillengewinner Wolfgang Kindl sowie das bronzene Duo Thomas Steu und Lorenz Koller starteten einen Angriff auf Topfavorit Deutschland, doch am Ende fehlten acht Hundertstelsekunden auf Gold, nachdem man vor den Doppelsitzern noch in Führung gelegen war. Die Silbermedaille kann aber als tadelloser Erfolg gewertet werden, denn das BRD-Team bestand mit Natalie Geisenberger, Johannes Ludwig sowie Wendl/Arlt ausschließlich aus Olympiasiegern der vergangenen Tage in Peking. Nach hinten war die dritte österreichische Rodelmedaille in China gut abgesichert, denn das drittplatzierte Team aus Lettland hatte bereits fast eine Sekunde Rückstand.

Somit hält Österreich nun nach 45 von 109 Olympia-Bewerben schon bei 13 Medaillen (4xG, 5xS, 4xB) – mehr als jede andere Nation. Im Medaillenspiegel bedeutet dies vorläufig Rang 3, da Deutschland und Norwegen insgesamt zwar weniger Edelmetall, aber mehr Goldene gewonnen haben.

Quelle: ORF / ORF / ORF

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