Gestern kam es in der libanesischen Hauptstadt Beirut im Hafen zu zwei Explosionen. Bis Mittwochmorgen wurden 100 Todesopfer bestätigt und über 4.000 Menschen wurden verletzt. Die Ursache ist bisher ungeklärt.
Libanon. Am Dienstag kam es im Hafen von Beirut zu zwei Explosionen. Bis Mittwoch am Morgen wurden über 100 Todesopfer und über 4.000 Verletzte bestätigt. Die Ursachen für die Explosionen sind bisher ungeklärt, die Behörden geben allerdings an, dass die größere der beiden Explosionen auf im Hafen gelagertes hochexplosives Material zurückzuführen sein könnte. Den Angaben des libanesischen Premiers Diab zufolge, wurden die Materialien seit 2014 im Hafen gelagert, er kündigte außerdem Enthüllungen dazu an.
Es wird spekuliert, dass eine große Menge Ammoniumnitrat die Ursache für eine der beiden Explosionen sein könnte. Ammoniumnitrat wird als Raketenantrieb genutzt ist aber vor allem für die Produktion von Düngemittel nötig. Wenn sich der Stoff zersetzt, kann das bei höheren Temperaturen zur Explosion führen. Verschiedenen Berichten zufolge hatten libanesische Behörden vor einigen Jahren 2.700 Tonnen dieser Chemikalie beschlagnahmt und im Hafen gelagert.
Die Explosionen richteten einen riesigen Schaden an. Insbesondere die zweite, größere Explosion zerstörte weite Teile des Hafengeländes. In ganz Beirut wurden durch die Explosion große Schäden angerichtet.
Kommunisten rufen zu Solidarität auf
Das Politbüro der Libanesischen Kommunistischen Partei (LKP) drückte in einer Stellungnahme den Opfern und ihren Familien ihr Beileid aus. Die LCP ruft das libanesische Volk und insbesondere die Kommunistinnen und Kommunisten dazu auf, sich „mit den Opfern der Explosion zu solidarisieren, Unterstützung zu leisten und die Häuser für diejenigen zu öffnen, die sie benötigen“. Weiters erklärte sie den 5. August zum „Tag der humanitären Solidarität mit den geschädigten Menschen und der sozialen Solidarität mit den Landsleuten“ und fordert dazu auf, Blut zu spenden und „sich an allen Aufgaben der Freiwilligenarbeit und der sozialen Unterstützung zu beteiligen“. Abschließend fordert das Politbüro eine rasche und transparente Untersuchung der Ursachen für die Explosionen.