Arbeiterinnen und Arbeiter der Mobil Service Group in der Oblast Mangghystau streiken für die Wiedereinstellung von Kollegen, die aufgrund ihrer Mitgliedschaft in einer unabhängigen Gewerkschaft entlassen wurden. Trotz der Forderung des Konzernvorstands, zur Arbeit zurückzukehren, setzen die Streikenden ihren Protest fort.
Mangghystau. Etwa 100 Beschäftigte der Mobil Service Group (Mobil Servis Grupp) streikten am Morgen des 11. Februar auf dem Karazhanbas-Feld in der Oblast Mangghystau, und 150 Beschäftigte stehen vor dem Büro des Unternehmens in Aktau. Sie fordern die Rückkehr von Arbeitskollegen, die wegen ihrer Mitgliedschaft in einer unabhängigen Gewerkschaft entlassen worden sind.
Der Konzern Mobil Service Group, kurz: „Mobil‑S“, gilt als eines der größten Dienstleistungsunternehmen in der Erdölindustrie der Region Mangghystau und wurde im Jahr 2003 gegründet, um Transportdienstleistungen, Transport und Logistik zu erbringen.
Eine Gewerkschaft für den Konzern, eine für die Arbeiter
„Wir haben zwei Gewerkschaften: Eine unabhängige und eine, die vom Unternehmen gegründet wurde. Am 1. Februar entließ das Unternehmen 20 Arbeiter mit mehr als 5–10 Jahren Berufserfahrung, die der unabhängigen Gewerkschaft beigetreten waren. Ihr Vertrag wurde nicht verlängert. Zuvor waren bereits einige Beschäftigte entlassen worden, und die Behörden erklärten damals, die Entscheidung sei rechtmäßig. Dieselbe Entscheidung wird wahrscheinlich auch jetzt getroffen werden, weshalb wir beschlossen haben, in den Streik zu treten. Derzeit befinden sich 250 Personen im Streik, von denen 100 in Karazhanbas arbeiten und der Rest in Aktau im Büro des Unternehmens“, erklärte einer der Streikenden, der anonym bleiben möchte, gegenüber dem Online-Medium Vlast’.
Der Gesprächspartner fügte hinzu, dass die einzige Forderung der Streikenden die Rückkehr der Entlassenen sei. Die Beschäftigten haben sich in der Gewerkschaft zusammengeschlossen, um eine Lösung für das Problem der niedrigen Löhne, der sozialen (Un-)Sicherheit und der Arbeitsbedingungen zu fordern. Am 11. Februar kam der Direktor der Mobil Service Group zu den Streikenden. Er erklärte, dass die entlassenen Arbeiter nicht wieder eingestellt würden, und forderte die Streikenden auf, zur Arbeit zurückzukehren. Die Beschäftigten antworteten jedoch, dass sie den Streik fortsetzen würden.
Denn die Streikenden in der problematischen Mangghystau-Region stehen berechtigterweise für ihre Grundrechte ein, insbesondere für die Wiedereinstellung ihrer Kollegen, die aufgrund ihrer Mitgliedschaft in einer unabhängigen Gewerkschaft entlassen wurden. Die Haltung des Unternehmens, entlassene Arbeiter nicht wieder einzustellen, wirft ernste Fragen über die dortigen Arbeitsrechte und Gewerkschaftsfreiheit auf. Die Tatsache, dass die Arbeiter trotz des Direktorenaufrufs zum Arbeitsbeginn weiterhin streiken, unterstreicht in diesem Sinn ihre Entschlossenheit und die große Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen. Dieses und ähnliche Szenarien verdeutlicht die Notwendigkeit einer gründlichen Überprüfung von Unternehmenspraktiken und Arbeitsrechten in der Region sowie des Zusammenschlusses der Arbeiterinnen und Arbeiter gegen diese Praktiken, etwa auf gewerkschaftlicher Ebene.
Quelle: vlast.kz