Die Hafenarbeiter von Piräus, die bekannt sind für ihre andauernden Kämpfe gegen den chinesischen Monopolkonzern China Ocean Shipping Company (COSCO), sind nun in Streik getreten. Grund hierfür ist der Tod eines Mitarbeiters am Arbeitsplatz, der durch adäquate Sicherheitsvorkehrungen hätte vermieden werden können. Er wurde von einem Portalkran entzweigerissen.
Athen. Gestern, am 27. Oktober, beschlossen die Hafenarbeiter der Piers I und II des Containerterminals von Piräus, den zweiten Tag in Folge in einen 24-stündigen Streik zu treten. Die griechischen Hafenarbeiter taten dies, um ihrem Kampf für die Umsetzung und Einhaltung aller notwendigen Sicherheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz endlich Geltung zu verschaffen, nachdem sich die Arbeitsbedingungen des chinesischen Monopolisten COSCO immer wieder als Todesfallen für die Arbeiterinnen und Arbeiter herausgestellt hatten.
Von einem Kran in Stücke gerissen
Der Streik wurde nach dem Tod eines 45-jährigen Arbeiters am Abend des 25. Oktobers ausgerufen, als sein Körper von einem Portalkran entzweigerissen wurde. Um Investitionen zu begünstigen, wurde der Rechtsrahmen sowohl unter der Nea-Dimokratia-Regierung als auch unter den sozialdemokratischen Vorzeichen der Syriza-Regierung im Sinne des Kapitals dermaßen ausgeweitet, dass die Unternehmensherren weder haftbar für solche Missgeschicke sind, noch sich in irgendeiner Weise bemüßigt fühlen müssen, den Schutz der Arbeiterinnen und Arbeiter zu gewährleisten.
Die Hafenarbeiter fordern in diesem Kontext einen Kollektivvertrag, Sicherheitsmaßnahmen und Neueinstellungen, um der ständigen Arbeitsintensivierung Einhalt zu gebieten.
Der Parlamentsabgeordnete und Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE), Diamanto Manolakou, sowie eine Reihe von Gewerkschaftsorganisationen, wie die Gewerkschaft der Metallarbeiter von Attika und der Arbeiter in der Schiffbauindustrie, das Arbeitszentrum von Piräus und weitere Massenorganisationen kamen zum Hafen, um bei der Streikkundgebung ihre Unterstützung zu garantieren.
Höllische Zustände
In einer Stellungnahme brachte die Militante Arbeiterfront Griechenlands (PAME) ihre Solidarität mit dem Kampf der Hafenarbeiter zum Ausdruck: „Diese Hölle für die Arbeiter, diese mittelalterlichen Zustände in modernen Zeiten, die die Arbeiter im Ghetto des Unternehmens erleben, dem die Regierungen den gesamten Hafen von Piräus überlassen haben, beweist einmal mehr, dass die Profite, die Investitionen und die Optimierung der Konzerne mit dem Blut der Arbeiter getränkt sind. Dieser Dschungel aus Arbeitsintensivierung, Arbeit von der Dämmerung bis zum Morgengrauen für einen Hungerlohn, unbezahlten Überstunden, fehlenden Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz des Lebens und der Gesundheit der Arbeiter und Kontrollmechanismen wird durch das Chatzidakis-Gesetz legitimiert, d.h. das jüngste arbeiterfeindliche Gesetz, das vom griechischen Parlament verabschiedet wurde. PAME fordert, dass die Verantwortlichen für dieses Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden. Sie fordert außerdem, dass die notwendigen Maßnahmen zum Schutz des Lebens, der Gesundheit und der Sicherheit der Arbeitnehmer an den COSCO-Häfen und an allen Arbeitsplätzen ergriffen werden.“
Quelle: KKE