HomeInternationalesTesla plant Erweiterung der Gigafactory in Grünheide trotz Protesten

Tesla plant Erweiterung der Gigafactory in Grünheide trotz Protesten

Potsdam. Der US-Elektroautohersteller Tesla hat erneut einen für ihn wichtigen Schritt für den Ausbau seiner Gigafactory im brandenburgischen Grünheide erreicht. Das Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU) hat eine „positive Genehmigungsprognose“ für die Erweiterung der Fabrik abgegeben, wie der RBB am Donnerstag berichtete. Diese Prognose gilt als Vorstufe für den Produktionsausbau und erlaubt Tesla, auf eigenes Risiko mit den Erweiterungsarbeiten zu beginnen, bis eine endgültige Entscheidung getroffen wird.

Manu Hoyer von der „Bürgerinitiative Grünheide“ kritisierte diese Entscheidung scharf. Sie sieht darin eine Bevorzugung von Tesla-Chef Elon Musk und einen unverhältnismäßigen Ausbau der Produktion in einem grundwassersensiblen Gebiet. Seit dem Beginn der Serienproduktion Anfang 2022 wurden 26 Betriebsstörungen in der Gigafactory bekannt.

Tesla plant, die Produktionskapazität von derzeit maximal 500.000 Fahrzeugen pro Jahr auf bis zu eine Million zu erhöhen. Dies geschieht trotz der aktuell schwierigen Marktlage für Elektroautos, die auch Tesla nicht verschont. So sollen 400 der rund 12.500 Beschäftigten in Grünheide entlassen werden, und bis zu 5.000 unverkaufte Tesla Model Y wurden auf einem ehemaligen Militärflugplatz in Neuhardenberg zwischengeparkt.

Aufgrund von Protesten der Anwohnerinnen und Anwohner über die täglichen Lkw-Kolonnen hat Tesla beschlossen, das Autolager auf dem Flugplatz zu schließen. Stattdessen soll nun eine asphaltierte Logistikfläche für Neuwagen auf dem Werksgelände entstehen. Es wird jedoch befürchtet, dass dies nicht ausreichen wird, um die überproduzierten Fahrzeuge unterzubringen. Aktivisten warnen vor weiteren Landnahmen und erhöhtem Wasserverbrauch.

Diese haben Ende Februar ein Protestcamp in der Nähe der Fabrik errichtet. Die Bürgerinitiative und Umweltschützer wollen jedenfalls noch weitere Protestaktionen gegen die Expansion von Tesla in der Region organisieren.

Quelle: junge Welt

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