Wien. Die Post gehört zu den großen Profiteuren der Pandemie, 2020 steigerte sich die Zahl der versandten Pakete um 30 Prozent und 2021 um weitere 10 Prozent. Wie wir bereits berichten geht dies besonders zulasten der Kolleginnen und Kollegen, die nicht nur im Schnitt täglich 200 bis 300 Pakete liefern, sondern auch immer sperrigere und schwere Pakete.
Die Chefetage frohlockt, während die Kolleginnen und Kollegen sich krumm machen. Besonders intensiv war auch 2021 die Vorweihnachtssaison. Im November verkündete der Konzern, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Prämie bekommen. Diese wurde jedoch ganz im Sinne der Profite nur in Form eines 100 Euro Gutscheins für shöpping.at – die hauseigene Onlineplattform – ausbezahlt, mit Ausnahme der Kolleginnen und Kollegen, die ein Konto bei der Hausbank haben. Diese bekamen die 100 Euro auf ihr Konto überwiesen.
Die führte zu Unmut bei vielen, so auch bei Peter K. Dieser machte ich in einer privaten Facebook-Gruppe, in der etwa 2.000 aktive und inaktive Postlerinnen und Postler Mitglied sind. Er schrieb Berichten zufolge: „Die Gutscheine soll sich der Pölzl in den Arsch stecken. Er soll einfach mehr Gehalt geben. (…)“ Das gefiel dem Angesprochenen nur wenig und nur drei Tage nach dem Post am 14. Dezember wurde seitens des Qualitätsmanagements, mit dem Verfasser des Kommentars ein Gespräch gesucht. Am Tag darauf erfolgte die fristlose Entlassung. Der Fall geht nun vor Gericht.
Quelle: Kleine Zeitung