Seit Montag gilt die FFP2-Maskenpflicht in vielen Teilen des öffentlichen Lebens in Österreich. Grundsätzlich ist das höhere Schutzniveau zu begrüßen jedoch zeigt sich hier erneut sowohl die Unfähigkeit der Regierung als auch des Kapitalismus sich, um die Bedürfnisse der Menschen zu kümmern. In der Pressekonferenz am 17. Jänner verkündete die Regierung samt vieler Regierungsbeiwagerl die Neuerungen - unter anderem eben die Verpflichtung zum Tragen von FFP2-Masken zum Beispiel in Öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Handel. Kurz darauf kam es zum Aufschrei, da die Handelskonzerne, die diese Masken ab dem 21.01. zum Selbstkostenpreis verkaufen sollen im Vorfeld ebenso wenig wie die Produzenten informiert wurden. Dass der Selbstkostenpreis ab erst ab dem 21. Jänner galt wurde schon von vielen Konzernen ausgenutzt, indem die Masken bis zum Stichtag zu überhöhten Preisen veräußert wurde, und vielfach von Kundinnen und Kunden auch zu diesem erworben wurde, da Angst vor Knappheit herrschte. Hier wurden auch viele Masken als FFP2 verkauft, die gar keine sind und somit einen geringeren Schutz bieten.
Medien-Gag?
Dem folge eine Preissenkung und Ende der vergangenen Woche noch der Mediengag, das verschiedene Handelsketten ankündigten ab Montag die Masken gratis auszugeben. Bis zu dieser Ankündigung hatten sich einerseits schon viele mit teuren Masken eingedeckt und andererseits galt das natürlich nur solange der Vorrat reiche. Verschiedenen Berichten sowie eigenen Erfahrungen zufolge war dieser Vorrat teilweise wahrlich knapp und bereits am frühen Morgen waren keine Masken gratis verfügbar.
Große Preispanne
In einer gestrigen Aussendung machte die Arbeiterkammer darauf aufmerksam, dass es eine große Preisspanne bei den FFP2-Masken gäbe. Bei einer Erhebung stellte sie für zertifizierte FFP2-Masken ohne Ventil pro Stück eine Preisdifferenz von bis zu 864 Prozent fest. Diese Preisdifferenz mag man sich als naiver oder positiv-denkender Mensch durch vermeintliche Qualitätsunterschiede erklären. „Die größte Preisdifferenz bei ein und demselben Produkt beträgt [jedoch] 366 Prozent.“
Der Preis sagt nicht unbedingt etwas über die Qualität aus, es ist nach akteullem darauf zu achten, dass neben der CE-Nummer, auf den Masken eine EN-Norm vermerkt ist sowie NR bzw. R, also ob die Maske nur einmal benutzt oder wiederverwendet werden kann.
Deswegen fordert PdA gratis Masken für alle
Die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) hat für dieses Anliegen eine Petition gestartet, in der sie festhält, dass sie den weiteren Schutz der Kolleginnen und Kollegen in den sogenannten systemrelevanten Branchen sowie aller Bewohnerinnen und Bewohner Österreichs als sinnvolle Maßnahme erachtet.
Weiter heißt es: „Allerdings erachten wir es als sozial ausgrenzend, wenn diese teuren FFP2-Masken nicht gratis in ausreichender Anzahl vom Staat zur Verfügung gestellt werden. Denn Einkaufen muss jedeR, ebenso wie zum Arzt/zur Ärztin, wenn man krank ist. Diese Dinge zählen zu den Grundbedürfnissen eines Jeden. Für jeden und jede muss daher der Zugang zu diesen Einrichtungen gewährleistet werden.
Deshalb fordern wir: Wir zahlen nicht für eure Krise! Gratis FFP2-Masken in ausreichender Anzahl für alle in Österreich lebenden Menschen!“
Der Vorsitzende der Partei der Arbeit Tibor Zenker hält fest „Die Anschaffung und Verteilung der FFP2-Masken muss der Staat übernehmen, der für die bisher dilettantische Corona-Politik verantwortlich ist!“ Auch der PdA-Gemeinderat in Neudsiedl an der Zaya Armin Kollarik hält fest: „Es darf nicht sein, dass die Anschaffung und Bezahlung, dieser in vielen Bereichen verpflichtenden Schutzausrüstung, wieder auf die Bevölkerung abgeschoben wird.“
Unterstützen kann man die Petition unter: parteiderarbeit.at/petition oder indem man die im Freundes und Bekanntenkreis bewirbt.
Quelle: Arbeiterkammer