Innsbruck. Die Gewerkschaft vida hat heute, flankiert vom ÖGB Tirol, in Innsbruck ihre Gehaltsforderungen für die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner an den zuständigen Obmann des Fachverbands Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Thomas Scheiber, übergeben. Im Rahmen ihrer aufgrund der seit Monaten explodierenden Energie‑, Treibstoff- und Konsumpreise in den Herbst vorgezogenen Lohnverhandlungen fordert die vida eine Erhöhung von 500 Euro im Monat auf die KV- und Ist-Löhne für die 50.000 Beschäftigten in den Eisenbahnberufen. Zudem fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Zulagen um die rollierende Inflation sowie ein Plus von 250 Euro im Monat auf die Lehrlingseinkommen.
Teuerung belastet Kolleginnen und Kollegen
Symbolisch übergab die vida ihre Gehaltsforderungen in einem Warenkorb mit Lebensmitteln und Waren für den täglichen Bedarf, deren Preise sich massiv verteuert haben. So haben sich etwa Mehl und Teigwaren heuer gleich um 127 bzw. 79 Prozent verteuert. Bei Butter sind es 76 Prozent und Shampoo kostet jetzt um 36 Prozent mehr.
Die vorgezogenen Verhandlungen sind unter anderem durch Hilferufe seitens der Kolleginnen und Kollegen begründet, die aufgrund der Teuerung wohl an die Gewerkschaft herangetreten sind, weil sie besorgt seien, wie sie sich ihr Leben weiter leisten sollen.
Belastende Arbeitssituation
Zusätzlich zu der Rekordteuerung sind die Kolleginnen und Kollegen im Eisenbahnbereich außerdem von Personalmangel betroffen. Die Fachgewerkschaft berichtet davon, dass aufgrund der teils enormen Belastungen und Anforderungen im Beruf, viele Kolleginnen und Kollegen sogar oft nach langjähriger Zugehörigkeit zur Eisenbahnbranche kündigen würden. Deswegen werden attraktivere Arbeitsbedingungen und Löhne gefordert, da sich ansonsten die angespannte Situation nicht bessern würde.
Das Klimaticket und die steigenden Treibstoffpreise erhöhen die Arbeitsverdichtung für die Kolleginnen und Kollegen noch einmal. Die Züge werden immer voller oder sogar übervoll, aber ein personelle oder infrastruktureller Ausbau bleibt aus. „Bestandspersonal ist durch Über- und Mehrstunden belastet und gleichzeitig können Urlaube oder Zeitguthaben nicht mehr verbraucht werden“, berichtet die vida.
Die Forderungen für eisenbahnspezifische Berufe:
- 500 Euro monatlich mehr auf alle KV- und Ist-Löhne
- Sollte die rollierende Inflation der letzten 12 Monate einen höheren Betrag als 500 Euro ergeben, so kommt dieser zur Anwendung (Berechnung je nach Abschlussmonat)
- Zulagenerhöhung in Höhe der rollierenden Inflation (Berechnung je nach Abschlussmonat)
- Lehrlingspaket: 250 Euro monatlich mehr auf die Lehrlingseinkommen.
Was die Kolleginnen und Kollegen am Ende bekommen ist natürlich offen, Wien Reallohnverlust ist leider nicht unwahrscheinlich und erfahrungsgemäß wird der Abschluss weit unter den Forderungen liegen.
Quelle: APA-OTS