HomeKlassenkampfJobvernichtung bei Fellner-Mediengruppe

Jobvernichtung bei Fellner-Mediengruppe

Bei der „Österreich GmbH“, bei „oe24“ und „Media Content“ sollen bis zu 20 Prozent der Angestellten gekündigt werden. Durchaus denkbar, dass der Personalabbau mit reduzierten Regierungsinseraten zu tun hat.

Wien. Die „Österreich GmbH“ sowie zwei ihrer Tochtergesellschaften haben 43 Angestellte beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet. Das bedeutet, dass sie in absehbarer Zeit gekündigt werden – vorbehaltlich etwaiger interner „Mitarbeitergespräche“, die vermutlich auf einen Joberhalt bei „freiwilliger“ Gehaltskürzung hinausliefen. Bei dem massiven Personalabbau handelt es sich um „betriebliche Umstrukturierungsmaßnahmen“, wie es in der kapitalistischen Managementterminologie heißt, um das Unternehmen für die Zukunft „gesund aufzustellen“. Übersetzt heißt das: Man möchte sparen – und tut das natürlich bei den Angestellten.

Dem Vernehmen nach – zumindest die APA berichtet demgemäß – muss das Medienimperium von Wolfgang Fellner mit Auftragsrückgängen und somit Einnahmenverlusten fertigwerden. Es ist kein allzu schelmischer Gedanke, wenn man hier eine politische Verknüpfung andenkt: Die Kurz-Regierungen haben regelmäßig auf Kosten der Steuerzahler nicht zuletzt „Österreich“ und „oe24“ mit Inseraten und Werbeeinschaltungen in Millionenhöhe gefüttert – nun ist jedoch Sebastian Kurz samt seiner türkisen PR-Partie weg vom Fenster, weswegen die Millionen wohl nicht mehr ganz so exorbitant sprudeln werden. Auch vom Finanzministerium bezahlte, mutmaßlich gefakte Umfragen – es gilt die Unschuldsvermutung – werden in nächster Zeit vermutlich nicht mehr lanciert werden.

Wenn die Profite einbrechen, wird natürlich nicht beim Luxusleben der Familie Fellner gespart, sondern bei den Menschen, die tatsächlich arbeiten – so läuft das eben im Kapitalismus. Und daher stehen bei der „Österreich GmbH“ 14 von 74 Angestellten auf der Kündigungsliste, bei „oe24“ elf von 57 und bei der „Media Content and Cityservice GmbH“ sogar 18 von 84. Dies entspricht also einem jobvernichtenden Kahlschlag von 20 Prozent. Manche der betroffenen Kolleginnen und Kollegen bereuen es vielleicht schon, sich bzw. ihre Arbeitskraft an die rücksichtslose Fellnerei verkauft zu haben.

Quelle: Der Standard

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN