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Kollektivvertragsverhandlungen SWÖ beginnen

Mit dem heutigen ersten Oktober beginnen die jährlichen Herbstlohnrunden. Den Anfang macht in diesem Jahr die Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ). Die Metaller verhandeln in diesem Jahr nicht, da im vergangenen Jahr ein Kollektivvertragsabschluss über zwei Jahre von der Gewerkschaft getätigt wurde.

Die Gewerkschaften vida und GPA übergeben heute die Forderungen im Rahmen der SWÖ-Kollektivvertragsverhandlungen. Der SWÖ-KV betrifft etwa 130.000 Beschäftigte in Österreich, die in den verschiedenen Branchen des Sozial- und Gesundheitsbereichs arbeiten sind. Im Mittelpunkt der gewerkschaftlichen Forderungen steht eine Gehaltserhöhung von + 6,1 Prozent. Dazu kommt ein umfangreiches Forderungspaket im Rahmenrecht. Neben der Gehaltserhöhung werden verschiedene Maßnahmen zur Einstufung und Entlastung, auch im Bereich der Arbeitszeit, gefordert. Hierbei stehen alte Themen, wie mehr Urlaub und geringere Normalarbeitszeit im Zentrum. Der Frauenanteil in der Sozialwirtschaft beträgt über 70 Prozent, die Teilzeitquote liegt somit wenig überraschend sehr hoch, auch bei 70 Prozent. Eine Reduktion der Arbeitszeit würde somit für die Mehrheit eine Lohnerhöhung bedeuten. 

Die Forderungen scheinen zurückhaltend, nachdem die rollierende Inflation laut Statistik Austria bei zwischen 8 und 9 Prozent liegt. Das wäre ein weiterer Reallohnverlust, wenn die Forderungen erfüllt werden, was nicht wirklich wahrscheinlich ist, denn so funktioniert die österreichische Sozialpartnerschaft. Bekannt ist außerdem, dass die Teuerung alltäglicher Produkte außerdem viel stärker betroffen hat und immer mehr Menschen in Österreich mit den selbstverständlichen Ausgaben kämpfen. Die Arbeiterklasse soll also weiter schlucken. 

Die erste Verhandlungsrunde findet am 22. Oktober statt. Der Kollektivvertrag gilt ab 1. Jänner 2025 und gilt für rund 130.000 Beschäftigte in über 100 Berufen. 

Für den morgigen 2. Oktober mobilisiert die Gewerkschaft GPA zu einer Demonstration der Beschäftigten in den elementaren Bildungs- und Betreuungseinrichtungen und Horten. Die Demonstration richtet sich mit ihren Forderungen an eine zukünftige Regierung. Die Gewerkschaft fordert eine Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels, die Verringerung der Kinderanzahl in den Gruppen und ausreichende Vorbereitungs- und Nachbereitungszeit sowie ein bundesweit einheitlichen Rahmengesetz. Die öffentlichen Betriebsversammlungen beginnen am 2. Oktober um 11 Uhr am Maria-Theresien-Platz (zwischen den Museen) in Wien.

Quellen: Heute/GPA/GPA/Statistik Austria

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