Die Errichtung eines Verteilzentrums des Online-Versandhändlers Amazon sorgt in Dornbirn und Umgebung für Widerstand. Hierbei geht es um Umwelt‑, aber auch Arbeits- und Sozialstandards.
Dornbirn. Der US-amerikanische Amazon-Konzern plant in Dornbirn-Haselstauden die Errichtung eines neuen Verteilerzentrums, das eventuell schon 2023 in Betrieb gehen könnte. Das Vorhaben stößt in Vorarlberg jedoch auf Skepsis, da negative Folgeerscheinungen zu befürchten sind. Dazu gehören etwa der immense Flächenverbrauch für Hallen und Parkplätze sowie die zu erwartende zusätzliche Verkehrsbelastung. Die Nachteile stünden in keinem Verhältnis zur notorisch niedrigen Steuerleistung des milliardenschweren Amazon-Konzerns, heißt es seitens der Kritiker.
Auch die österreichische Post-Gewerkschaft rechnet mit unerfreulichen Konsequenzen. Einerseits ist der Amazon-Versand bislang der größte Postkunde in Vorarlberg mit einem Anteil von rund 40 Prozent bei Paketen. Wenn Amazon jedoch selbst zustellt, so fallen hier nicht nur Einnahmen, sondern absehbar auch Arbeitsplätze bei der Post weg. Außerdem arbeitet Amazon bekanntlich mit „Subunternehmern“, wodurch Sozial- und Lohndumping in der Zusteller- und Versandbranche forciert wird, in der die Arbeitsverhältnisse ohnedies schon problematisch sind.
Quelle: ORF