Kommenden Mittwoch gibt es einen mehrstündigen Warnstreik in den Ordensspitälern. Die Unternehmerseite hat nach Ansicht der Gewerkschaft vida bisher kein akzeptables Angebot vorgelegt.
Wien. „Nachdem sich nahezu 100 Prozent der Beschäftigten der Ordensspitäler im Rahmen einer Befragung für einen Streik ausgesprochen haben, haben die Gremien der Gewerkschaft vida einen Warnstreik beschlossen“, erklärt Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit in der Gewerkschaft vida. Der Warnstreik findet am Mittwoch, 23. November 2022, in den Wiener Ordensspitälern Speising, Barmherzige Brüder, Barmherzige Schwestern, St. Josef, Herz-Jesu und Göttlicher Heiland von 8:15 bis 11 Uhr statt. „Die Kolleginnen und Kollegen haben zwei Jahre lang an vorderster Front gegen das Coronavirus gekämpft und müssen jetzt den ihnen zustehenden Gehaltserhöhungen nachlaufen. Diesen Reallohnverlust werden wir gemeinsam mit der Gewerkschaft vida nicht akzeptieren“, sagt Stefan Ferenci, Vizepräsident der Wiener Ärztekammer. „Die Arbeitgeber haben uns keine andere Wahl gelassen“, ist Gewerkschafter Mjka empört.
Der gewerkschaftliche Druck in Form von Betriebsversammlungen in den vergangenen Wochen habe dafür gesorgt, dass die Arbeitgeber überhaupt verhandeln wollen, nachdem die von der vida geforderte Sonder-KV-Runde zunächst abgelehnt wurde. Die Arbeitgeber hätten aber auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein ernstzunehmendes Angebot gegen die Teuerung und die explodierenden Preise auf den Tisch gelegt, so Mjka. Nach dem derzeitigen Angebot würden Gesundheitspersonal und ÄrztInnen praktisch nichts bekommen, eine Krankenpflegerin beispielsweise im zehnten Dienstjahr gerade einmal 53 Euro an Einmalzahlung. „Ein Warnstreik ist unausweichlich, damit die Beschäftigten endlich das Einkommensplus bekommen, das ihnen zusteht“, so Gewerkschafter Mjka: „Es muss klar sein, dass es für die Kolleginnen und Kollegen eine massive Abgeltung der Teuerung geben muss. Unsere Forderung nach plus 500 Euro monatlich bleibt aufrecht.“
Fachbereichsvorsitzender Mjka betont, dass man die Arbeitgeber zeitgerecht eine Woche vorher über den Warnstreik informiert habe. „Die Arbeitgeber sind angehalten, einen Notfallplan zu erarbeiten“, so der Gewerkschafter und schließt: „Für uns ist aber klar, dass zu keiner Zeit Gefahr für PatientInnen besteht. Es wird zu Verspätungen und Verschiebungen von aufschiebbaren Operationen kommen, aber es werden zu keiner Zeit Menschen gefährdet sein.“
Quelle: OTS