Baden. Die Entscheidung ist gefallen – der Schaeffler-Konzern schließt das Werk in Berndorf (Bezirk Baden). Am Montagnachmittag beschloss der Aufsichtsrat die Schließung des Standorts. Betroffen sind 450 Arbeiterinnen und Arbeiter, die dem Konzern jahrelang Profite erwirtschafteten und nun vor die Tür gesetzt werden.
Dass die Schließung geplant war, kursierte bereits seit Ende November. Nun hat Schaeffler die Stilllegung offiziell gemacht. Laut Konzernleitung sollen „Vorbereitungen“ getroffen und Gespräche mit den Betriebsräten geführt werden. Doch für die Arbeiterinnen und Arbeiter heißt das vor allem eines: Unsicherheit, Zukunftsangst und eine ungewisse Perspektive. Währenddessen fordert der Betriebsrat zumindest einen „ordentlichen Sozialplan“.
Am Standort in Berndorf wurden bisher Radlager, Radnabenmodule und Getriebelager produziert – allesamt wichtige Komponenten für schwere Nutzfahrzeuge wie Lkw oder Traktoren. Diese Produkte finden ihren Absatz vor allem in Europa. Doch die Konzernspitze sieht die Zukunft des Standorts nicht mehr gegeben. Grund? Nachfrageschwankungen, steigende Material- und Energiekosten und die vermeintlich „geringe Größe“ des Werks. Asiatische Konkurrenten, die kostengünstiger produzieren, setzen den europäischen Standorten zusätzlich zu, so heißt es.
Schaeffler räumt ein, in den letzten Jahren an der Kostenstruktur gearbeitet zu haben. Lieferketten sollten optimiert, Prozesse verbessert werden. Doch offensichtlich reichten diese Maßnahmen nicht aus – zumindest nicht, um den Gewinnansprüchen des Managements gerecht zu werden. Statt Verantwortung zu übernehmen, wird das Werk kurzerhand geschlossen. Die Konsequenzen tragen allein die Beschäftigten.
Quelle: ORF