HomeKlassenkampfWiener Stadtwerke verdoppeln Preis für Fernwärme

Wiener Stadtwerke verdoppeln Preis für Fernwärme

Die stadteigene Wien Energie plant eine Preiserhöhung bei Fernwärme um 92 Prozent. Aufgabe der seit Jahrzehnten regierenden SPÖ wäre es eigentlich, solche Anschläge auf die Versorgung und Geldtaschen der Bevölkerung zu verhindern.

Wien. Nachdem die Wien Energie GmbH in den vergangenen Monaten bereits die Verbraucherpreise für Strom und Gas angehoben hat, soll es nun bei der Fernwärme zu einer besonders dreisten Teuerung kommen: Die rund 440.000 Kundinnen und Kunden sollen künftig fast das Doppelte bezahlen, genau gesagt geht es um eine „Preisanpassung“ von plus 92 Prozent. Für einen durchschnittlichen Haushalt bedeutet dies jährliche Mehrkosten von ca. 540 Euro.

Ein solcher Wucher steht in keinem Verhältnis zu tatsächlichen Kostensteigerungen bei der Fernwärmeproduktion, die nicht nur mit Gas, sondern auch aus Biomasse, Müllverbrennung und industrieller Abwärme bestritten wird. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Wien Energie als Tochter der Wiener Stadtwerke eben der Stadt Wien gehört, also in kommunalem, öffentlichem Eigentum steht. Im Gegensatz zu einem Privatkonzern könnte man also erwarten, dass nicht der Maximalprofit im Vordergrund steht, sondern die leistbare und sichere Versorgung der Bevölkerung.

Offenbar sieht dies die Wiener Stadtregierung aus SPÖ und NEOS anders. Es bleibt abzuwarten, was Bürgermeister Michael Ludwig oder der zuständige Finanz‑, Wirtschafts- und Arbeitsstadtrat Peter Hanke als Eigentümervertreter dazu sagen. Hanke ist auch Präsident des Verbandes der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs, sollte also doppelt – als Sozialdemokrat und VÖWG-Chef – wissen, was eine leistbare Daseinsvorsorge bedeutet.

Quelle: ORF

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN