Wien. Die Bildungsausgaben in Österreich liegen sowohl in Bezug auf die privat getätigten, als auch im Bereich der staatlichen unterhalb des OECD-Durchschnitts. Dass die privaten Ausgaben für Bildung in Österreich geringer sind, kann auch positiv interpretiert werden und könnte suggerieren, dass die staatliche Ausfinanzierung des Bildungssystems hierbei ausschlaggebend ist.
Laut der neu veröffentlichten OECD-Vergleichsstudie „Education at a Glance“ (Bildung auf einen Blick) wurden 2019 in Österreich 4,7 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) für Bildungseinrichtungen vom Primar- bis Tertiärbereich (Volksschulen bis Universitäten) aufgewendet, in den OECD-Staaten waren es im Schnitt 4,9 Prozent. Ähnlich sieht es im Bereich der Kleinkinderbetreuung aus: Hierzulande betragen die Aufwendungen für die Jüngsten 0,7 Prozent des BIP, im OECD-Schnitt sind es 0,9 Prozent und empfohlen werden sogar mindestens 1 Prozent. Somit liegen auch die öffentlichen Bildungsausgaben, also im unterdurchschnittlichen Bereich, wie sich beispielsweise in der knappen Personalbemessung bzw. dem Personalnotstand, den Betreuungsschlüssel oder Klassengrößen und vielen anderen Bereich deutlich zeigt. Aber auch dahingehend, dass Universitäten unter den Vorzeichen der aktuellen Teuerung sogar noch knapper finanziert sind als ohnehin schon, und Neubesetzungen von Vakanzen fraglich sind. Die Zahlen veranschaulichen den Stellenwert von Bildung im kapitalistischen System.
Quelle: ORF