Wien. Eine Woche nach den Wiener Wahlen stimmt die Bundesregierung die Einwohnerinnen und Einwohner Österreichs auf eine Verschäfung der Epidemie-Schutzmaßnahmen ein. Jedoch steht – nachdem mit über 1.700 Neuinfizierten in 24 Stunden ein Rekord verzeichnet wurden – der Appell an die individuelle Verantwortung im Zentrum. Innenminister Karl Nehammer (OVP) spricht von einem Alarmsignal und meint, „Eigenverantwortung und Rücksicht auf Mitmenschen durch Reduktion der persönlichen Kontakte“ seien zentral. Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz spricht von der Notwendigkeit der Reduktion der sozialen Kontakte.
Gleichzeitig herrscht in den Arbeitsstätten nach wie vor in der Regel Normalbetrieb, also Präsenzpflicht – auch dort, wo Homeoffice möglich wäre u.v.m. Somit soll man sich nur individuell im Privatleben einschränken – die Verantwortung für das Eindämmen der Epidemie scheint eine individuelle Aufgabe in der Freizeit zu sein.
Erste Gemeinde unter Quarantäne
Die Länder haben bereits auf lokale Verschärfungen gesetzt. In Oberösterreich gilt beispielsweise nun ebenfalls eine Registrierungspflicht in der Gastronomie. Auch in Salzburg traten seit Mitternacht von Freitag auf Samstag verschärfte Maßnahmen in Kraft. Am härtesten trifft dies aktuell Kuchl (Bezirk Hallein). Der Tennengauer Ort steht unter Quarantäne, es gibt somit eine Sperre für die ganze Gemeinde. Lediglich Schlüsselarbeitskräfte dürfen die Gemeindegrenzen überqueren, was dem Zustand von Tirol im Frühjahr entspricht. Wie es bundesweit weitergeht, soll Anfang der kommenden Woche präsentiert werden.
Quelle: ORF