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Familie Lopez trotz Protesten abgeschoben

Wien. Am Donnerstagabend wurde die in Oberösterreich wohnende Familie Lopez nach Indien abgeschoben. Um 7:00 landeten die Mutter, ihr 15-jähriger Sohn sowie die 21-jährige Tochter in Delhi. Am Dienstag hatten Polizisten ihre Wohnung gestürmt und sie in Schubhaft genommen. Die Zeit bis zur Abschiebung am Donnerstag mussten sie in Familienschubhaft in der Zinnergasse 29a in Wien-Simmering verbringen.

In Haslach an der Mühl, wo die Familie bis zu ihrer Abschiebung zweieinhalb Jahre lebte, wurden über 1.000 Unterschriften für ein Bleiberecht gesammelt. Nichtsdestotrotz wurde der Asylantrag abgelehnt. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) verkündete am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz, dass ein mildes Vorgehen in diesem Fall zu „Nachahmungsgefahr“ führen würde.

Vor dem Anhaltezentrum kam es zu stundenlangen Protesten, um die Abschiebung kurzerhand doch noch zu verhindern. Auch zahlreiche Menschen aus der Gemeinde Haslach waren angereist. Die Proteste waren jedoch vergebens. Die Polizei hatte die Familie vermutlich schon früher als angekündigt heimlich abgeholt und zum Flughafen Wien-Schwechat gebracht.

Die Mutter arbeitete in Haslach als Köchin in einem Wirtshaus. Die Tochter machte eine Ausbildung zur Altenpflegerin und der Sohn besuchte eine Mittelschule und spielte Fußball beim SV Haslach. Innenminister Gerhard Karner hätte in so einem Fall ohne weiteres humanitäres Bleiberecht an die Familie vergeben können, tat dies jedoch nicht.

Quellen: Der Standard/ORF OÖ/MeinBezirk​.at/Plattform für eine menschliche Asylpolitik

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