Angesichts der steigenden Zahl von Menschen ohne eigene Wohnung geraten die Hilfsstellen in der Bundeshauptstadt an ihre Grenzen – so auch die Caritas, die leistbares Wohnen, bessere Löhne und höhere Sozialleistungen fordert.
Wien. Die Caritas weist wieder einmal auf das Problem der weiter steigenden Wohnungslosigkeit hin. Immer mehr Menschen wenden sich an die diesbezüglichen Hilfsstellen des Sozialvereins der katholischen Kirche. Nicht zuletzt sei auch ein deutlicher Anstieg bei jugendlichen und minderjährigen Obdachlosen zu vermerken gewesen.
Betroffen sind sowohl die Akutnächtigungsstellen, wo die Schlafplätze nicht ausreichen und täglich Hilfesuchende abgewiesen werden müssen, als auch die längerfristigen Programme, die Wohnungs- und Obdachlosen dabei unterstützen sollen, wieder eine eigene Wohnung zu bekommen. Hierbei spricht die Caritas von einer Verdoppelung oder sogar Verdreifachung der Wartezeiten. Auch die Versorgung mit Lebensmitteln in den Obdachlosenquartieren, die über Spenden beschafft werden, ist zunehmend unsicher – auch das ist ein Ergebnis des steigenden Bedarfs.
Angesichts dieser Tendenzen blickt man bei der Wiener Caritas dem Winter mit Sorge entgegen – bis dahin wird man deutlich mehr Notschlafstellen benötigen, damit nicht Menschen bei Schnee und Minusgraden im Freien bleiben müssen. Zu guter Letzt stellt die Caritas aber auch klar, dass diese Probleme in Zeiten der massiven Teuerungswellen nicht vom Himmel gefallen sind: Viele – und immer mehr – Menschen brauchen dringend mehr Lohn oder eine höhere Mindestsicherung.
Quelle: ORF