Klagenfurt. Die Kärntner Schuldnerberatung berichtet von einer Zunahme an Beratungsbedarf im vergangenen Jahr. 700 Erstberatungen gab es im vergangenen Jahr, die Krise und die Pandemie hätten ihre Spuren hinterlassen. Schuldenprobleme gingen quer durch die Bevölkerung. Im Schnitt haben die Schuldnerinnen und Schuldner um die 70.000 Euro Schulden.
Wirklich problematisch werden die Schulden, wenn Wohn‑, Strom- und/oder Heizkosten nicht mehr gedeckt werden könnten. Dann steht teilweise die Frage im Raum, ob Essen oder Licht. Die aktuell massiv steigenden Kosten werden dieses Problem weiter verschärfen. Eine almosenartige Einmalzahlung durch die Politik, wie bspw. der Ende 2021 beschlossene „Teuerungsausgleich“ von 150 Euro löst solche Probleme nicht. Das Grundeinkommen der Menschen muss mindestens angehoben werden, anstatt dass es weiter zu Reallohneinbußen aufgrund magerer Abschlüsse kommt. Ein sehr hohes Risiko, in eine ausweglose finanzielle Situation zu geraten, haben außerdem laut Schuldnerberatung Arbeitslose. Ein degressiver Satz, wie ihn Arbeitsminister Kocher vorsieht, wird auch sicher zu einer weiteren Verschärfung für die Betroffenen sorgen.
Die Grundbedürfnisse, wie Wohnen, Heizen, Elektrizität und gesundes Essen müssen im 21. Jahrhundert insbesondere in einem reichen Land wie Österreich für alle verfügbar sein. Eine Produktion und zur Verfügungsstellung, die sich nicht an der Maßgabe des Profits, sondern der Bedürfnisse des Volkes und der Arbeiterklasse orientiert, ist die Basis für den Zugang für alle.
Quelle: ORF