Wien. Anlässlich einer Protestaktion der Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht sich die österreichische Industriellenvereinigung (IV) genötigt, Kritik am geplanten EU-Mercosur-Pakt als populistisch, unbegründet, fahrlässig und „brandgefährlich“ hinzustellen und als „Panikmache“ zu bezeichnen.
Aufgabe der EU sei es laut der IV, „Werte und Standards zu exportieren“. Der neue sozialdemokratische Präsident in Brasilien biete dafür eine zusätzliche Möglichkeit. In platter Argumentation wird in der Presseaussendung der chinesische Teufel an die Wand gemalt. China werde seine globalen Machtpositionen weiter ausbauen, was eine Schwächung des Umweltschutzes zur Folge habe. Entgegen der Ansicht der IV ermahnte sogar die US-Energieministerin Jennifer Granholm die USA unlängst, von China in Umweltschutzfragen zu lernen. Doch zu dieser Differenzierung gelangt die IV nicht, die zugleich eine Ablehnung des EU-Mercosur-Paktes als „undifferenzierte Blockadehaltung“ diffamiert.
Der IV streckt Greenpeace die Hand im Rahmen einer „Partnerschaftstour“ zum Dialog aus – nicht ohne bereits im Titel ihrer Presseaussendung deutlich zu machen, dass sie sich selbst die Definitionsmacht darüber zuschreibt, wer als „konstruktiv“ und wer als „populistisch“ zu betrachten sei.
Quelle: IV