Krems an der Donau. Am 4. September wurde der Gemeinderat der niederösterreichischen Statutarstadt Krems neu gewählt. Bei einer katastrophalen Wahlbeteiligung von 57,4 Prozent gegenüber der ohnehin schon niedrigen 65 Prozent bei der letzten Wahl konnte die SPÖ trotz eines Verlusts von 5,2 Prozent der abgegebenen Stimmen stimmenstärkste Partei bleiben. In der jahrzehntelang ÖVP-dominierten Stadt regiert seit 2012 der SPÖ-Bürgermeister Reinhard Resch. Er erreichte mit seiner Liste 40,9 Prozent.
Die ÖVP verlor ebenfalls Stimmenanteile und liegt nun bei 23,3 Prozent, die FPÖ blieb mit 14,7 Prozent der abgegebenen Stimmen ungefähr gleich stark wie bei der letzten Wahl.
Für eine Überraschung sorgte die Liste KLS (Kremser Linke Stadtbewegung), sie konnte zu ihren zwei Mandaten ein drittes hinzugewinnen und erhielt 7,1 Prozent. Das Kürzel KLS stand früher für „Kommunisten und Linke Sozialisten“, eine Bezeichnung, die noch aus der Zeit der Vereinigung von Erwin Scharfs Linkssozialisten mit der Kommunistischen Partei zu einer Wahlliste stammte. Jetzt besteht die Liste nach eigenen Angaben aus KPÖ-Mitgliedern und Parteilosen. Für die KPÖ, die bis in die 1980er-Jahre noch in zahlreichen Gemeinden und Städten Niederösterreichs vertreten war, ist die Präsenz im Kremser Gemeinderat die letzte kommunale Vertretung neben der Liste Schuh in Fischamend, an der ebenfalls KPÖ-Mitglieder beteiligt sind, und die auf den viel zu früh verstorbenen Marxisten-Leninisten und Gründer des Stand-Up-Clubs, Roland Schuh, zurückgeht.
In Krems ziehen außerdem eine NEOS-Liste und die MFG neu in den Gemeinderat ein, die Grünen treten mit 3,7 Prozent und einem Mandat auf der Stelle.
Quelle: ORF-NÖ