Bei der Europameisterschaft starten die Fußballer des ÖFB mit einem holprigen, aber verdienten Sieg. Um das Achtelfinale zu erreichen, braucht es eine Steigerung.
Bukarest. Bei der am vergangenen Freitag begonnenen Fußballeuropameisterschaft der Männer konnte das österreichische Team einen erfolgreichen Turniereinstieg verbuchen: Am frühen Sonntagabend besiegte die ÖFB-Elf die Nationalmannschaft Nordmazedoniens mit 3:1. Doch es war ein mühsamer Erfolg gegen den krassen Außenseiter vom Balkan. Nach der sehenswerten Führung durch Stefan Lainer (18.) kassierten die Österreicher nur zehn Minuten später den Ausgleich (Pandev, 28.) – auf äußerst unglückliche und unnötige Weise, man darf die Wörter „Pannentor“, „Slapstick“ und „Geschenk“ in den Mund nehmen. Das Team um Kapitän David Alaba war trotzdem spielbestimmend und deutlich überlegen, Zählbares kam aber in weiterer Folge zunächst nicht mehr heraus, im Gegenteil: Die Mazedonier kamen zu gefährlichen Gegenstößen. Schließlich bewies Teamchef Franco Foda das berühmte „goldene Händchen“ bei den Einwechselungen: Nach knapp einer Stunde brachte er erwartungsgemäß Marko Arnautovic sowie den etwas umstritteneren Michael Gregoritsch ins Spiel – und diese beiden entschieden die Partie. In der 78. Minute markierte Letztgenannter die Vorentscheidung zum 2:1, in der 89. Minute machte Arnautovic den Deckel drauf.
Mit diesen drei Punkten ist gewissermaßen die Pflichtaufgabe erfüllt – alles andere als ein Sieg gegen Nordmazedonien hätte die Aufstiegshoffnungen ins Achtelfinale bereits massiv beeinträchtigt. Nun ist Österreich aber in der Gruppe C sogar Tabellenführer, nachdem im Anschluss die Partie zwischen den Niederlanden und der Ukraine mit 3:2 endete. Dabei wurde allerdings auch offensichtlich, dass sich die Mannschaft des ÖFB steigern muss: Während die eigene Performance einiges am Optimierungspotenzial aufwies, zeigten die Niederländer eine eindringliche Offensivleistung, aber auch die Ukrainer hinterließen einen mehr als anständigen Eindruck. Um in die K.O.-Phase einzuziehen, wird Österreich gegen diese Teams – oder zumindest eines davon – punkten müssen, und dies wird gewiss keine einfache Aufgabe. Man darf darauf setzen, dass der Auftaktsieg für entsprechenden Schwung sorgt. Ob Foda auch in den weiteren Matches abermals auf eine z.T. etwas überraschende Aufstellung und Formation in der Defensive setzen wird, ist offen. Das nächste Spiel der Österreicher ist die Begegnung mit dem Gruppenfavoriten Niederlande am kommenden Donnerstag in Amsterdam.
Quelle: ORF