Mit einem preiswerten Kunstwerk will der 34-jährige Bildhauer Mark Roberts die Alternative zu einem geplanten Bronze-Koloss für Ex-Premierministerin und Feindin der Gewerkschaftsbewegung Margaret Thatcher geschaffen haben.
Großbritannien. Seit Monaten gehen in der englischen Stadt Grantham die Wogen der Empörung hoch. Allein die pompös inszenierte Aufstellung einer überlebensgroßen Thatcher-Statue wollen sich die örtlichen Behörden 100.000 Pfund kosten lassen. Das umstrittene Machwerk an sich kostete bereits 300.000 Pfund. Geld, das gerade jetzt mehr als dringend im kaputt gesparten britischen Gesundheitssystem benötigt würde. Grantham ist die Geburtsstadt Thatchers und tausende Familien der Ortschaft haben ihre eigene Erinnerung an die „Eiserne Lady“, deren Politik für den Tod ganzer Industriezweige, Millionen Arbeitslose und gewollte soziale Ungleichheit bedeutete.
Anlass für die geplante Huldigung der Erzreaktionärin ist vorgeblich die „Feier inspirierender Frauen“. Künstler Mark Roberts hat nun eine preiswerte Alternative geschaffen: Aus einfachsten Materialien fertigte er einen Thatcher-Kopf an, der auf einem langen Spieß befestigt wurde. Diesen stellte er dann kurzerhand auf dem gewaltigen, für die 3‑Meter-Thatcher vorgesehenen Sockel im Zentrum Granthams auf.
„Die Arbeit hat mich etwa vier Monate Arbeit und 100 Pfund gekostet“, verriet Roberts dem Nachrichtenportal Lincolnshire Live. „Ich habe dem Gemeinderat 400.000 Pfund gespart“, so der bescheidene Künstler, der davon ausgeht, mit seiner spektakulären Aktion keinerlei Gesetze gebrochen zu haben.
Die spaßbefreiten Behörden entfernten den Thatcher-Kopf am Spieß bereits einen Tag nach der Aufstellung. Für die pandemiebedingt vorerst verschobene Enthüllung des weniger originellen Thatcher-Monuments haben sich in sozialen Medien bereits 2.000 Britinnen und Briten für einen „Eierwerfwettbewerb“ angekündigt.