HomeFeuilletonGeschichte80 Jahre Befreiung vom Faschismus: KKE erinnert an antifaschistischen Kampf

80 Jahre Befreiung vom Faschismus: KKE erinnert an antifaschistischen Kampf

Am 12. Oktober 2024 jährt sich die Befreiung Athens vom Faschismus zum 80. Mal. An diesem historischen Tag erinnert die Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) an den entscheidenden Beitrag der griechischen Widerstandsbewegung und ihre zentrale Rolle im Kampf gegen die faschistische Besatzung durch die Achsenmächte. Die KKE betont, dass der Sieg über den Faschismus maßgeblich auf den entschlossenen Widerstand des griechischen Volkes und insbesondere auf die Führung der Nationalen Befreiungsfront (EAM) zurückzuführen sei. An Massenkundgebungen in Athen und anderen griechischen Städten beteiligten sich tausende Menschen.

Der Widerstand in Griechenland: Ein sozialistischer Kampf

Athen. Die KKE hebt hervor, dass der Widerstand gegen die deutsche Besatzung in Griechenland nicht nur ein nationaler Befreiungskampf war, sondern auch eine sozialistische Dimension hatte. Die Nationale Befreiungsfront (EAM), gegründet und geführt von der KKE, vereinte verschiedene Kräfte des Widerstands. Ihre militärische Organisation, die Griechische Volksbefreiungsarmee (ELAS), spielte eine zentrale Rolle bei der Befreiung des Landes. Die KKE betont, dass der antifaschistische Kampf stets eng mit den Zielen des Sozialismus verbunden war: Der Widerstand gegen den Faschismus sei auch ein Kampf gegen den Kapitalismus, der den Faschismus als seine extreme Ausprägung hervorbringe.

Die KKE betont, dass die Frühjahrsoffensive von 1941, als deutsche und italienische Truppen die Verteidigungslinien des griechischen Militärs durchbrachen, eine tiefgreifende Krise im politischen System des Landes zur Folge hatte. In dieser Zeit verschärften sich die innerkapitalistischen Widersprüche. Während ein Teil der griechischen Kapitalisten mit den zurückziehenden griechischen und britischen Truppen und dem König floh und eine Exilregierung im Kairo bildete, blieben andere in Griechenland und arbeiteten mit den Besatzungsbehörden zusammen. Sie alle überließen die Arbeiterklasse und das griechische Volk den Entscheidungen der Besatzungstruppen, unter den Bedingungen von Massenhungersnöten und weit verbreiteten Verfolgungen und Hinrichtungen, während sie die Wiederherstellung ihrer Macht nach dem Krieg mit der Aufrechterhaltung der passiven Rolle der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten verknüpften.

Fehler der KKE im Widerstand und deren Folgen

In ihren eigenen Analysen charakterisiert die KKE mehrere strategische Fehler, die während des Widerstands und in der Zeit nach der Befreiung begangen wurden. Zunächst wird die mangelnde Fähigkeit der KKE hervorgehoben, die sich verändernde Dynamik der Klassenkämpfe im Kontext der Befreiung adäquat zu bewerten. Trotz der mächtigen Position des EAM und der ELAS gelang es der KKE nicht, die Möglichkeiten einer revolutionären Übernahme und die Errichtung der Arbeiterherrschaft in Griechenland rechtzeitig zu nutzen.

Ein zentraler Fehler war die fortwährende Forderung nach einer nationalen und antifaschistischen Einheit, während die reaktionären Kräfte im Land und ihre britischen Verbündeten bereits aktiv daran arbeiteten, die KKE und das Arbeiter- und Volksbewegung zu unterdrücken. Anstatt diese Bedrohung ernsthaft zu konfrontieren, unterzeichnete die KKE die umstrittenen Libanon- (Mai 1944) und Kaserta-Vereinbarungen (September 1944), die die Rückkehr der exilierten bürgerlichen Regierung unter Georgios Papandreou ermöglichten. Diese Entscheidungen trugen dazu bei, die Grundlagen für die Rückkehr zur kapitalistischen Herrschaft zu schaffen, während die KKE sich verpflichtete, nicht mit den ELAS-Truppen in Athen einzumarschieren.

Die KKE erkennt an, dass diese strategischen Fehleinschätzungen und die Unfähigkeit, sich auf die revolutionäre Situation während der Befreiung vorzubereiten, schwerwiegende Folgen hatten. Trotz der Bereitschaft und Bewaffnung der Bevölkerung fanden sich die KKE und die progressiven Kräfte in einer „anhängenden“ Position wieder und verloren wertvolle Zeit. Dies führte dazu, dass die bürgerlichen politischen Kräfte, unterstützt von imperialistischen Verbündeten, in der darauffolgenden harten Klassenauseinandersetzung an Boden gewannen, was tragische Konsequenzen für das griechische Volk und die Widerstandsbewegung hatte.

Erinnerungskultur und die Lehren für heute

Die Kommunistische Partei betont, dass die Befreiung Athens und der Sieg über den Faschismus heute nicht nur historisch gefeiert werden sollten, sondern auch wichtige Lehren für die Gegenwart bieten. Die KKE warnt vor dem Wiederaufleben faschistischer Ideologien und Nationalismen in Europa. Sie ruft dazu auf, den historischen Revisionismus zu bekämpfen, der versuche, die Verbrechen des Faschismus und die Rolle der kommunistischen Bewegung im antifaschistischen Kampf zu relativieren. Die Partei betont die Notwendigkeit eines erneuten und verstärkten Kampfes gegen imperialistische Kriege, die Ausbeutung der Arbeiterklasse und soziale Ungerechtigkeit – allesamt Ursachen, die zum Aufstieg reaktionärer Kräfte führen könnten.

Ein Blick auf den internationalen Kontext

Die KKE stellt den griechischen Widerstand in einen breiteren internationalen Kontext. Sie verweist darauf, dass der antifaschistische Sieg in Griechenland Teil des globalen Sieges über den Faschismus im Zweiten Weltkrieg war. Besonders der Beitrag der Sowjetunion zur Niederlage Nazideutschlands wird von der KKE hervorgehoben. Gleichzeitig kritisiert die Partei die nachfolgende Entwicklung in Griechenland: Die imperialistischen Mächte, allen voran Großbritannien und die USA, hätten nach der Befreiung Athens versucht, den Einfluss der KKE zu schwächen und die fortschrittlichen Kräfte des Widerstands zu zerschlagen, was letztlich im Bürgerkrieg gipfelte.

80 Jahre danach: Der Kampf geht weiter

Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung Athens ruft die KKE dazu auf, den antifaschistischen Kampf nicht nur als historisches Ereignis zu betrachten, sondern als lebendige Aufgabe der heutigen Generation. Die sozialen und politischen Kämpfe, die die KKE seit ihrer Gründung 1918 führte, setzen sich fort. Der Kampf gegen den Kapitalismus, den Imperialismus und jede Form von Unterdrückung sei heute aktueller denn je.

Mit Veranstaltungen und Gedenkfeiern erinnert die Partei an den heroischen Einsatz der griechischen Widerstandskämpfer und fordert die internationale Arbeiterklasse dazu auf, im Geiste der Solidarität und des Internationalismus den Kampf gegen Faschismus und Krieg fortzusetzen.

Quelle: 902​.gr

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