USA. Die Belegschaft von Amazon protestiert gegen die widrigen Arbeitsumstände beim Online-Giganten. Hunderte Arbeiterinnen und Arbeiter setzen nun auf Krankenstand, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. Die ZdA berichtete bereits über die untragbaren Zustände in den Werkshallen und den milliardenschweren herausgepressten Profit.
Damit beginnt der bisher größte US-weite Protest in der Zeit des Corona-Virus.
Gefordert wird, dass Amazon endlich die empfohlenen Covid19-Hygienestandards umsetzt und bezahlten Krankenstand zugesteht. Regelmäßige Temperaturmessungen an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern würden nicht durchgeführt werden. In einigen Lagerhäusern soll es laut Guardian bereits mehr als 30 bestätigte Infektionen mit Coronavirus geben. Die Ausbreitung in solchen Lagerhallen vollzieht sich, wie wir anhand der Krisenregion Lombardei gesehen haben, äußerst schnell und gefährlich.
Belegschaftsvertreter fordern eine zweiwöchige Schließung der Lager, Testungen und darüber hinaus die weitere Bezahlung der Arbeiterinnen und Arbeiter im Krankenstand. Da es besonders schwierig ist, von Amazon den bezahlten Krankenstand zugesprochen zu bekommen, seien viele trotz Fiebers am Arbeitsplatz erschienen. Selbst das regelmäßige Händewaschen wird eine Sache der Unmöglichkeit, wenn Quoten erfüllt werden müssen – deshalb wird auch eine Abschaffung dieser Quoten gefordert. Das Fehlen von systematischen Testungen, Hygienestandards und das Arbeiten trotz offensichtlicher Krankheitssymptome wird dadurch nicht nur eine Gefahr für die in den Werkshallen Schuftenden, sondern auch für die Paketadressaten.