Bosch plant, die Arbeitszeit und Gehälter von rund 10.000 Beschäftigten in Deutschland zu kürzen, zusätzlich zu den bereits angekündigten 5.550 Stellenstreichungen. Diese Maßnahmen, die auf die schwache Nachfrage und den Konkurrenzdruck durch günstigere Anbieter aus China reagieren, stoßen auf Kritik des Betriebsrats.
Berlin. Bosch, der größte Autozulieferer der Welt, plant nun auch noch die Arbeitszeit und das Gehalt von rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland kürzen, was über die bereits angekündigten Kürzungen hinausgeht und zusätzlich zu den am Freitag angekündigten Tausenden von Stellenstreichungen erfolgt.
Der Zulieferer will dabei die Personalkosten durch eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit zu senken. Wie das Unternehmen bestätigte, betrifft diese Maßnahme etwa 10.000 Beschäftigte in der BRD, darunter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Abstatt, Holzkirchen, Stuttgart-Feuerbach, Schwieberdingen, Hildesheim und Schwäbisch Gmünd. Ausgenommen davon ist das Werk in Eisenach, Thüringen.
5.500 Arbeitsplätze werden gestrichen
Als jüngstes Anzeichen für die Herausforderungen, denen sich der deutsche Automobilsektor aufgrund der schwachen Nachfrage und des Wettbewerbs durch billigere chinesische Konkurrenten gegenübersieht, hatte Bosch am Freitag angekündigt, bis zu 5.550 Arbeitsplätze zu streichen, einen Tag nachdem es angekündigt hatte, die Arbeitszeit von 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu reduzieren.
Die Arbeitszeit von Mitarbeitern mit 38- oder 40-Stunden-Verträgen an Standorten in ganz Deutschland werde auf 35 Stunden reduziert, sagte ein Sprecher am Samstag und bestätigte damit einen Bericht der Nachrichtenagentur dpa.
Der Betriebsratschef der Zuliefersparte, Frank Sell, der zugleich stellvertretender Aufsichtsratschef des Stiftungsunternehmens ist, kritisierte das Vorgehen: „Durch den einseitigen Eingriff des Unternehmens in das Entgelt der Beschäftigten haben wir zudem einen neuen Tiefpunkt unserer Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung erreicht“, teilte Sell mit.
Die Verlangsamung im deutschen Automobilsektor hat auch Volkswagen erschüttert, das sich in einem eskalierenden Streit über Pläne zur Schließung von Werken in der BRD befindet, und Mercedes, das sich zu härteren Kostensenkungen verpflichtet hat.