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CPJ fordert die Freilassung des sri-lankischen Journalisten Tharindu Uduwaragedara

Uduwaragedara wurde nach einer Gewerkschaftsdemonstration ohne Grund und Anklage festgenommen, obwohl er sich als Journalist zu erkennen gab. Auf dem Weg zur Polizeistation wurde er von zwei Polizisten geschlagen.

New York / Colombo. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (Committee to Protect Journalists – CPJ) forderte die Behörden Sri Lankas am Freitag dazu auf, den Journalisten Tharindu Uduwaragedara sofort und bedingungslos freizulassen. Zudem soll rasch den Vorwürfen nachgegangen werden, wonach er von der Polizei bei der grundlosen Festnahme geschlagen wurde. Im Zuge seiner journalistischen Tätigkeit betreibt Uduwaragedara den politischen YouTube-Kanal Satahan Radio, der über 170.000 Abonnentinnen und Abonnenten hat.

Festnahme nach Gewerkschaftsdemonstration

Die Polizei verhaftete Uduwaragedara am Freitag, nachdem er über eine Gewerkschaftsdemonstration in Borella, einem Vorort von Colombo, berichtet hatte, so die im Exil arbeitende Journalistengruppe Journalists for Democracy in Sri Lanka und Jayantha Dehiaththage, der Anwalt des Journalisten. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, um den Protest aufzulösen, zu dem sich die Demonstrantinnen und Demonstranten versammelt hatten, um sich gegen die Kürzung der Pensionsgelder inmitten einer schweren Wirtschaftskrise zu wehren.

Beamte zogen Uduwaragedara demnach aus einer Rikscha, als er die Kundgebung verließ, und zwangen ihn in ein Polizeifahrzeug, obwohl er sich wiederholt als Journalist zu erkennen gab, so Dehiaththage. Auf Twitter wurde ein Video des Vorfalls veröffentlicht, das diesen Vorgang einfing. Zwei Beamte schlugen Uduwaragedara daraufhin auf dem Weg zur Polizeistation, wo er bis Freitagabend ohne Anklage oder Zugang zu medizinischer Behandlung für die zugefügte Kopfverletzung festgehalten wurde, sagte Dehiaththage.

„Die Verhaftung und die Schläge der Polizei gegen den sri-lankischen Journalisten Tharindu Uduwaragedara sind entsetzlich. Die Behörden müssen ihn sofort freilassen und ihm Zugang zu medizinischer Versorgung gewähren“, sagte Beh Lih Yi, Koordinator des CPJ-Programms für Asien. „Die Behörden müssen die Urheber dieses Angriffs zur Rechenschaft ziehen und sicherstellen, dass Journalisten ohne Angst vor Repressalien über Proteste berichten können.“

Vor Gericht ohne konkrete Anschuldigungen

Uduwaragedara sollte am Samstag einem Richter in Colombo vorgeführt werden, so Dehiaththage gegenüber dem CPJ, obwohl die Behörden keine konkreten Anschuldigungen gegen den Journalisten bekanntgegeben haben. Das CPJ rief den Polizeisprecher Nihal Thalduwa an und bat ihn um eine Stellungnahme, erhielt jedoch keine Antwort.

Nach Bekanntwerden der illegitimen Festnahme, äußerten sich weitere Organisationen solidarisch gegenüber dem freiberuflichen Journalisten: Die Federation of Media Employees Trade Union (FMETU), die Free Media Movement (FMM) und die Sri Lanka Working Journalists Association (SWLJA) verurteilten die Festnahme und den Angriff auf Uduwaragedara und forderten die sri-lankischen Behörden und Menschenrechtsorganisationen ebenfalls auf, eine gründliche Untersuchung des Vorfalls durchzuführen. Die Menschenrechtskommission von Sri Lanka (Human Rights Commission of Sri Lanka – HRCSL) hat zudem eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet, die den Vorwurf der Polizeibrutalität bei Uduwaragedaras Festnahme und Inhaftierung prüfen soll.

Quellen: CPJ / SriLankaBrief

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