Bei einer Online-Konferenz unterzogen Europas Kommunisten die Gründung der UdSSR im Dezember 1922 sowie deren Geschichte einer analytischen Betrachtung. Für Österreich nahm die Partei der Arbeit teil.
Athen/Wien. Am vergangenen Samstag trafen sich 17 kommunistische und Arbeiterparteien, die Mitglieder der Europäischen Kommunistischen Initiative (EKI) sind, zu einer Telekonferenz anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung der Sowjetunion am 30. Dezember.
Die Parteien nutzten die Gelegenheit, um ihre Analyse der Geschichte der Sowjetunion und die Lehren aus der Gründung des ersten sozialistischen Staates und der Konterrevolution, die ihn zu Fall brachte, darzulegen. In seiner Eröffnungsrede wies der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE), Dimitris Koutsoumbas, auf die Notwendigkeit hin, sich kritisch mit der Geschichte der Sowjetunion auseinanderzusetzen, hob aber auch hervor, wie diese Geschichte die Überlegenheit des Sozialismus gegenüber dem Kapitalismus und die Vorteile, die er den arbeitenden Menschen gebracht hat, belegt. Er wies außerdem darauf hin, dass die Sowjetunion und das sozialistische Weltsystem das einzige wirkliche Gegengewicht zur imperialistischen Aggression darstellten.
Die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) war auf der Konferenz durch ihren Vorsitzenden Tibor Zenker vertreten. In seinem Redebeitrag würdigte er die UdSSR als „bislang größte staatspolitische Errungenschaft der revolutionären Arbeiterklasse“. Entscheidend für den erfolgreichen sozialistischen Aufbau seien die Sowjetmacht, die neuen Eigentums- und Produktionsverhältnisse, die bolschewistische Partei und die Anwendung des Marxismus-Leninismus gewesen. Die Existenz der UdSSR, so Zenker, hatte entscheidenden Anteil bei der Herausbildung der internationalen kommunistischen Bewegung und einer sozialistischen Staatenwelt, im antikolonialen, antiimperialistischen und antifaschistischen Kampf. Der gegenwärtige Konflikt in der Ukraine unterstreiche zudem deutlich: „Sozialismus bedeutet Frieden, Kapitalismus bedeutet Krieg.“
Die schließlich, nach knapp 70 Jahren, siegreiche Konterrevolution markierte einen erheblichen Rückschlag für die Befreiung der Menschheit. Der PdA-Vorsitzende benannte „innere Fehler“, die „dafür verantwortlich [waren], dass dem äußeren Druck nicht standgehalten werden konnte. Der moderne Revisionismus und letztlich offener Verrat haben ihre Rolle gespielt.“ Abschließend versicherte Zenker: „Wir verteidigen die UdSSR gegen alle antikommunistischen Diffamierungen und Geschichtsfälschungen. Es gibt kein Ende der Geschichte, wir befinden uns immer noch in der Epoche des Übergangs der Menschheit vom Kapitalismus zum Sozialismus. Auf dem Wege Lenins und der Bolschewiki, mit dem Kompass des Marxismus-Leninismus und in historischer Würdigung der UdSSR schreiten wir vorwärts. Der Imperialismus bleibt der Vorabend der sozialistischen Revolution.“
Quelle: PdA