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Indien: Oppositioneller in Haft verstorben

Der Jesuitenpater Stan Swamy SJ ist in einem indischen Gefängnis verstorben. Swamy hatte sich im indischen Bundesstaat Jharkhand für die Rechte der indigenen Bevölkerung eingesetzt. Er wurde mittels restriktiver indischer Antiterrorgesetze verhaftet.

Indien. Im Oktober des vergangenen Jahres wurde der Jesuitenpater Stan Swamy SJ gemeinsam mit anderen Oppositionellen in Indien verhaftet. Als Rechtfertigung für die Verhaftung wurden Terrorismusvorwürfe von der Regierung vorgebracht. Swamy hatte zu diesem Zeitpunkt bereits gesundheitliche Probleme und litt an Parkinson. Von den Behörden wurde ihm eine angemessene Behandlung verweigert.

Immer wieder wurden Anträge eingebracht, Stan Swamy SJ aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme auf Kaution aus der Haft zu entlassen. Diese wurden vor Gericht jedoch abgelehnt. Zuletzt infizierte er sich im Gefängnis mit Covid-19. Sein Zustand verschlechterte sich so rapide, dass ein Gericht anordnete, ihn in ein Krankenhaus zur künstlichen Beatmung zu verlegen. Eine Entlassung aus der Haft auf Kaution wurde aber weiterhin abgelehnt. Am Montagnachmittag fand eine erneute Anhörung vor Gericht statt, um eine Notfallkaution zur Entlassung zu erreichen, doch da war es bereits zu spät. Ein Arzt erklärte vor dem Bombay High Court, dass Stan Swamy SJ an einem Herzstillstand in Folge seiner Covid-19-Erkrankung verstorben sei.

Empörung und Wut über den Tod

In Indien folgten von verschiedenen Seiten wütende Reaktionen auf den Tod von Swamy. Zahlreiche Autorinnen und Autoren sowie Menschenrechtsaktivistinnen und ‑aktivisten übten scharfe Kritik an den Haftzuständen, die letztlich zu seinem Tod führten. Die Autorin Meena Kandasamy schrieb von einem „Justizmord“.

Auch verschiedene Oppositionsparteien protestierten gegen den Tod des Paters. Das Nationale Sekretariat der Kommunistische Partei Indiens drückte in einer ersten Stellungnahme seine Bestürzung und Trauer über den Tod Swamys aus. Weiters schreibt sie: „Sein Tod wirft mehrere Fragen in Bezug auf die Justiz, die Behandlung in der Haft, die Verweigerung von medizinischer Versorgung, Folter in der Haft usw. auf. Die Partei fordert die Verhaftung all jener, die für das Vorspiegeln falscher Tatsachen, seine fortgesetzte Inhaftierung und unmenschliche Behandlung verantwortlich sind.“

Die Kommunistische Partei Indiens ruft die Menschen dazu auf, ihre Wut und Zorn über den Tod des Oppositionellen Ausdruck zu verleihen. Zudem fordert sie die Freilassung aller, die im Zusammenhang mit den Terrorvorwürfen gegen Swamy verhaftet wurden.

Quellen: The Guardian/The Indian Express/CPI

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