HomeInternationalesStreikrekord in den USA

Streikrekord in den USA

In verschiedensten Branchen wie der Automobilindustrie, dem Gesundheitswesen, der Unterhaltungsindustrie, dem Gastgewerbe und den Fluggesellschaften legten US-amerikanische Beschäftigte ihre Arbeit nieder.

USA. In diesem Jahr verzeichnen die Vereinigten Staaten einen regelrechten Rekord an Arbeitskämpfen: Die Zahl der an Streiks beteiligten Arbeiterinnen und Arbeiter hat inzwischen mindestens 411.000 erreicht, den höchsten Stand seit 2019. Nach Angaben des Bureau of Labor Statistics und des Labor Action Tracker der Cornell University dauerten die Streiks in diesem Jahr auch länger als in der jüngeren Geschichte.

Die hohe Inflation hat die Kaufkraft der Gehälter erheblich geschwächt. Obwohl die Löhne der Arbeiterinnen und Arbeiter z.T. gestiegen sind, ist das Einkommen der meisten US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner nicht so stark gestiegen wie die Kosten für Miete und Lebensmittel.

Größter Streik im Gesundheitswesen

Mehr als 75.000 Beschäftigte des Gesundheitswesens streikten am Freitag in den Vereinigten Staaten, was den größten Streik in der Geschichte der Branche darstellt. Der Streik, der am Mittwoch begann, geht in den letzten Tag. Die Gewerkschaftsführer und die in Kalifornien ansässige gemeinnützige Gesundheitsorganisation Kaiser Permanente haben keine Einigung über die Löhne und Lösungen für die Personalknappheit erzielt. Nachdem die Verhandlungen am Mittwoch gescheitert waren, haben die beiden Parteien weitere Sitzungen für den 12. und 13. Oktober angesetzt, teilten die Gewerkschaften am Freitag mit.

Ein weiterer großer Gesundheitsdienstleister, Tenet Healthcare Corp., könnte als nächster mit einer massiven Arbeitsniederlegung konfrontiert werden, da die Beschäftigten des Gesundheitswesens in den 11 Einrichtungen des Unternehmens planen, ab dem 23. Oktober die Arbeit niederzulegen, wenn bis zum 19. Oktober keine Einigung erzielt wird. Die Beschäftigten forderten außerdem Lohnerhöhungen und Lösungen für den Personalmangel. Die Angestellten von Kaiser und Tenet treten in die Fußstapfen von 7.000 Krankenschwestern und ‑pflegern in zwei großen Krankenhäusern in New York City, die Anfang des Jahres für ähnliche Forderungen in den Streik getreten sind.

Hollywood

Die diesjährige Arbeitsniederlegung in Hollywood war der zweitgrößter Streik der letzten 30 Jahre, wenn man die beiden Streiks von Autorinnen und Autoren sowie Schauspielerinnen und Schauspielern zusammenzählt. Was die Zahl der Streikenden angeht, liegt sie nur knapp hinter dem Streik bei United Parcel Service (UPS) im Jahr 1997, bei dem 180.000 Zusteller für zwei Wochen die Arbeit niederlegten. Der Streik in Hollywood dauerte jedoch viel länger.

Ab dem 2. Mai streikten rund 11 500 Hollywood-Autoren fast fünf Monate lang, bevor die Writers Guild of America (WGA) Ende letzten Monats eine Einigung mit den großen Filmstudios erzielte. Die Schauspieler schlossen sich dem Streik im Juli an, und ihre Gewerkschaft, die etwa 160.000 Darsteller vertritt, verhandelt noch immer mit den Studios und Streaming-Unternehmen.

Ford, General Motors und Stellantis

Ebenfalls im Streik sind seit Mitte September über 25.000 Automobilarbeiterinnen und ‑arbeiter von Ford, General Motors und Stellantis. Die United Auto Workers (UAW), die die streikenden Arbeiter vertritt, hat den Streik zweimal ausgeweitet, da es keine „bedeutenden Fortschritte“ gebe. Die Gewerkschaft hat in den letzten Wochen weitere Streikende aufgenommen und erklärte, dass die Zahl der Streikenden bei Bedarf steigen könnte.

Hotellerie & American Airlines

Seit Juli haben rund 20.000 Hotelangestellte in Südkalifornien die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft fordert unter anderem bessere Löhne, eine bessere Gesundheitsversorgung, höhere Pensionsbeiträge, bessere Sicherheitsvorkehrungen und eine weniger große Arbeitsbelastung. Ende September stimmten rund 53.000 Beschäftigte des Hotel- und Gaststättengewerbes in Las Vegas für einen Streik, als sie Verhandlungen mit Hotels und Kasinos über neue Verträge aufnahmen.

Ende August stimmten 26.000 Flugbegleiter der American Airlines für einen Streik, falls sich das Unternehmen weigert, „vernünftigen“ Vertragsbedingungen zuzustimmen.

Quelle: teleSUR

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN