Laut mehreren Organisationen der UNO hat sich der Hunger sowie ihre akute Form – die Unterernährung – massiv verschlimmert. Gemäß aktuellen Schätzungen litt im Jahr 2019 ein Viertel der Weltbevölkerung – also ca. zwei Milliarden Menschen – an mäßiger oder schwerer Ernährungsunsicherheit, was einen Anstieg von zehn Millionen Betroffenen im Vergleich zum Vorjahr ausmacht. Die Anzahl an Menschen, die an Hunger leiden, steigt seit 2014 an und beweist, dass die imperialistischen Kriege sowie kapitalistischen Krisentendenzen immer mehr Opfer fordern.
Weltweiter Hunger
Mehr als ein Fünftel der Betroffenen sind Kinder unter fünf Jahren und weisen dementsprechende Entwicklungsstörungen auf, von diesen war wiederum knapp ein Drittel ernsthaft geschwächt durch den Mangel an Lebensmitteln. Aber auch Fettleibigkeit ist ein Problem, denn 5,6 % aller Kinder in derselben Altersgruppe wogen zu viel, was ebenfalls eine weltweit steigende Tendenz unter Kindern wie gleichfalls Erwachsenen ist. Der Grund für eine ungesunde Ernährung, die entweder kalorienarm ist bzw. Fettleibigkeit fördert, liegt primär darin, dass erhebliche Teile der Weltbevölkerung sich eine gesunde Ernährung schlicht nicht leisten können. Eine Ernährungsweise, die mehr als den Grundbedarf deckt, kostet im Durchschnitt nämlich fünfmal soviel.
Sogar bürgerliche Experten der UNO stimmen zu, dass sich durch die Corona-Pandemie und die immer krisenlastigere Weltwirtschaft die Lage im Jahre 2020 mit größter Sicherheit verschlimmern wird. Neben einer Heuschreckenplage in Ostafrika fallen Corona-bedingte Probleme an, welche die soziale und ökonomische Lage in vielen Weltregionen destabilisieren. Je nach Schätzung könnten bis zum kommenden Jahr 83 bis 132 Millionen Menschen mehr an den Folgen von Hunger leiden.
Quelle: ORF