Wien. Am Dienstag wurde von der Statistik Austria die Schnellschätzung zur Inflation im Oktober herausgegeben. Die Teuerung liegt demgemäß aktuell bei „lediglich“ 5,4 Prozent. Nun hat man sich in den vergangenen Monaten so sehr an eine Inflation im zweistelligen Bereich oder knapp darunter gewöhnt, dass man vielleicht sogar aufatmet und sich denkt, dies sei ein Grund zur Entspannung. Das ist aber keineswegs der Fall. Diese Inflationsrate bedeutet, dass wir nach wie vor über fünf Prozent mehr als vor einem Jahr bezahlen, und wir wissen, dass die Produkte des täglichen Bedarfs sogar überdurchschnittlich in den Preisen gestiegen sind.
Im Schnitt 16,4 Prozent teurer
Bei einer längerfristigen Betrachtung der Zahlen der Statistik Austria kann man auch sagen, dass die Teuerung im Vergleich zu Oktober 2021 bei 16,4 Prozent liegt und somit massiv gestiegen ist. Die Einkommen hängen diesen Entwicklungen weit hinterher, Energie ebenso wie Lebensmittel bleiben auch mit einer Inflation von 5,4 Prozent weiterhin schwer erschwinglich für viele in Österreich lebende Menschen.
Klassenkampf statt Sozialpartnerschaft
Die Angebote der Unternehmen und Konzerne in den aktuellen Kollektivvertragsverhandlungen lassen wenig Hoffnung, dass sich dieses Problem in der sozialpartnerschaftlichen Manier lösen wird. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass die Lage der arbeitenden Menschen in Österreich trotz 98 Prozent Kollektivvertragabdeckung alles andere als rosig ist, da die hier festgelegten Mindestlöhne nicht allzu hoch sind. Abhilfe schafft hier kein Bitten und kein Betteln, sondern nur der organisierte Klassenkampf, wie sich auch am Beispiel der aktuellen Abschlüsse in der US-Automobilindustrie zeigt, wo ein mehr an 33 Prozent erzielt wurde.