Österreich. Das Verhandlerteam der PRO-GE und GPA-djp haben nach der fünften Verhandlungsrunde die Gespräche mit den Stellvertretern der Unternehmensgruppen in der Chemischen Industrie vorerst abgebrochen. Das Angebot der Unternehmen liegt bei einer Lohnerhöhung von 1,57% für die 45.000 Arbeiterinnen und Arbeiter. Damit ist es unter der jährlichen Inflationsrate und würde einen realen Einkommensverlust für die Beschäftigten bedeuten. Die Unternehmensgruppen profitieren zurzeit von Kurzarbeit und Investititonsprogrammen der Regierung, höhere Löhne würden dem einen Dämpfer verpassen. Das Verhandlerteam der ÖGB zeigt sich indes besonders über „fehlende Wertschätzung“ und „fehlende sozialpartnerschaftliche Verhandlungskultur auf Augenhöhe“ von Seiten der Unternehmensvertreter enttäuscht.
Heute, am 17. Juni, findet die sechste Verhandlungsrunde statt. Sollte es zu keiner Einigung kommen, hat der ÖGB auf Basis von österreichweiten Betriebsversammlungen in der Branche bereits die Streikfreigabe erteilt. Ob es tatsächlich zum Arbeitskampf kommt oder es sich um das übliche Säbelrasseln handelt, wird sich zeigen.