Österreichs Arbeitslosenrate steigt weiter. Bei anhaltender Teuerung stehen immer mehr Menschen ohne Job da – das Arbeitslosengeld ist viel zu niedrig, die offenen Stellen sind zu wenige.
Wien. Zum Jahreswechsel veröffentliche das österreichische Wirtschaftsministerium seine aktuellen Daten zur Arbeitslosigkeit. Demnach waren mit Ende Dezember 2023 exakt 399.005 Personen beim AMS als jobsuchend gemeldet oder in Schulungen untergebracht. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 7,8 Prozent. Im Jahresvergleich zum Dezember 2022 bedeutet dies ein Plus von 0,4 Prozentpunkten.
Überdurchschnittlich stieg die Arbeitslosigkeit bei Männern sowie bei jungen Menschen unter 25 Jahren, in der Sozial- und Gesundheitsbranche sowie in der Warenproduktion. Über der bundesweiten Quote von 7,8 Prozent liegen mit Wien, dem Burgenland und Kärnten alle drei sozialdemokratisch geführten Länder, der Rest landet unter dem Schnitt. Die höchste Arbeitslosenrate gibt es in der Bundeshauptstadt (12,1 Prozent), die niedrigste in Tirol (4,1 Prozent).
Gleichzeitig mit der steigenden Zahl an Arbeitslosen gibt es einen markanten Rückgang der offenen Stellen. Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist nicht in der Lage, für Vollbeschäftigung zu sorgen – und will es auch gar nicht: Es benötigt einen relevanten Prozentsatz an Arbeitslosen, um Druck auf die Arbeitenden und die Löhne auszuüben.
Die notwendigen politischen Maßnahmen angesichts wachsender Arbeitslosigkeit – bei ohnedies weiterhin hoher Teuerungsrate – wären einerseits eine deutliche Anhebung des Arbeitslosengeldes, das in Österreich viel zu niedrig ist, sowie andererseits eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich.
Quelle: ORF