USA. Der Nachrichtendienst MSN ersetzt etwa die Hälfte seiner Journalistinnen und Journalisten durch künstliche Intelligenz. Microsoft kauft bei verschiedenen Nachrichtenmedien Inhalte, um sie auf auf MSN veröffentlichen zu können. Die Journalistinnen und Journalisten schreiben somit die Artikel nicht selbst, sie entwerfen Überschriften, suchen passendes Bildmaterial und wählen auch die Artikel aus. Mit Ende Juni soll jedoch nur mehr ein einziges Journalistenteam, von denen, die aktuell diese Aufgabe übernehmen, übrig bleiben, der Rest soll durch Maschinen mit künstlicher Intelligenz ersetzt werden. Microsoft ist eines von vielen IT-Unternehmen, das mit Roboterjournalismus experimentiert, um Kosten einzusparen.
Es gibt in der arbeitssoziologischen Forschung eine breite Debatte, was Digitalisierung oder die Industrie 4.0 mit Arbeit macht und machen wird. In diesem Zusammenhang gibt es die dystopische Perspektive, dass künstliche Intelligenz menschliche Arbeit ersetzen würde, wie dies bei Microsoft der Fall zu sein scheint. Es gibt aber auch Perspektiven, die sagen, die Arbeit würde einfach anders bzw. es würden neue Beschäftigungsbereiche eben durch die Digitalisierung geschaffen und es gäbe aber auch Teile der menschlichen Arbeit, die nicht durch Technik substituierbar seien.
Eines ist jedoch klar, eine Digitalisierung im Dienste der Arbeiterklasse wird es unter den herrschenden Kräfteverhältnissen nicht geben, da der Kapitalismus schließlich auf Ausbeutung von menschlicher Arbeitskraft basiert.
Quelle: Standard