In München gibt es TramwayfahrerInnen, die sich weigern, als Chauffeure einer Werbung der Bundeswehr für das Rekrutieren von Soldaten zu dienen. Sie haben eine Petition gestartet.
München. „Wir, in ver.di gewerkschaftlich organisierte TrambahnfahrerInnen und Trambahnfahrer aus München, nehmen es nicht hin, dass wir die Straßenbahn (Typ T1, Wagen 2804) mit Werbung für eine angebliche ´Karriere bei der Bundeswehr´ durch München fahren sollen“, schreiben die Initiatoren einer Petition (Link ganz unten), in der die Fahrerinnen und Fahrer erklären, dass sie keine Straßenbahnen mit Kriegspropaganda steuern wollen.
Bereits der Slogan der Werbung: „Mach, was wirklich zählt“, würdige die Chauffeure herab. „Was wir machen, nämlich Trambahnfahren, zählt also nicht, beziehungsweise nicht wirklich?“, fragen sie. Diese Aussage der Bundeswehr-Werbung träfe nicht nur sie, sondern „alle Arbeitenden. Man kann nicht ernsthaft von uns erwarten, dass wir diese Beleidigung aller Arbeitenden auch noch durch die Straßen fahren“.
Zudem seien unter den FahrerInnen nicht wenige Pazifisten, die es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren könnten, für die Ausbildung zum Töten zu werben. Ganz besonders stört die Beschäftigten aber, dass die Bundeswehr Jugendliche anwerbt. Bereits jeder 11. Rekrutierte sei minderjährig. Das widerspreche der UN-Kinderrrechtskonvention.
Für die InitiatorInnen der Aktion gelte:
- „Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter!
- Metaller bauen keine Panzer!
- Transportarbeiter transportieren kein Militärgerät!
- Trambahnfahrer fahren keine Bundeswehrtram!“
Kolleginnen und Kollegen in anderen Städten werden aufgefordert, sich der Aktion anzuschließen, wenn auch bei Ihnen die Straßenbahnen mit der Werbung für die Bundeswehr beklebt würden.
Zur Petition: Petition · SAGT MIT UNS ´NEIN!´ ZUR BUNDESWEHRTRAM! – Deutschland · Change.org
