Durch die hohe Inflation in Österreich erleben die Sozialmärkte eine wachsende Nachfrage. Mit steigenden Lebensmittelpreisen sehen sich insbesondere einkommensschwache Menschen nach kostengünstigen Alternativen um, wobei Sozialmärkte keine Dauerlösung für die Massen sein können.
Innsbruck. Die Inflation in Österreich hat eine spürbare Auswirkung auf die Nachfrage nach Sozialmärkten im Land. Insbesondere Menschen mit geringen Einkommen sehen sich mit den steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel konfrontiert, was zu einem verstärkten Bedarf an erschwinglichen Alternativen führt. Diese Entwicklung manifestiert sich in einem Anstieg der Kundenzahlen in den Sozialmärkten.
Die Sozialmärkte in Tirol verzeichnen aufgrund dieser Entwicklung einen Rekordzuspruch von Kundinnen und Kunden. Die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Sozialmärkte betonen, dass der Anstieg der Kundenzahlen nicht nur saisonal bedingt ist, sondern eine langfristige Entwicklung darstellt. Beispielsweise die Geschäftsführerin des Sozialmarktes TISO in Innsbruck, Michaela Landauer, erklärt gegenüber dem ORF, dass der verstärkte Kundenandrang nicht erst während der Weihnachtszeit, sondern bereits zuvor deutlich spürbar war. Früher kamen im Durchschnitt etwa 70 Personen an einem Vormittag, jetzt sind es rund 100.
Diese verstärkte Nachfrage verdeutlicht den dringenden Bedarf an bezahlbaren Lebensmitteloptionen für weite Bevölkerungsgruppen. Sozialmärkte spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle, indem sie preisgünstige Lebensmittel und Güter anbieten und somit dazu beitragen, die finanzielle Belastung für Menschen zu mildern, die von der Inflation besonders betroffen sind. Gleichzeitig mehren sich Berichte, dass Lebensmittelspenden ausbleiben und es somit immer schwieriger wird, die Nachfrage zu stillen.
Eine wirkliche Lösung für die nach wie vor überdurchschnittlich hohe Inflation und die immer knapper werdenden finanziellen Ressourcen von breiten Teilen der arbeitenden Bevölkerung stellen die Sozialmärkte ohnehin nicht dar. Hierfür braucht es politischen Willen zu intervenieren und den Lebensmittelkonzernen sowie ‑händlern die Profite zu beschneiden: Keine Senkung der Mehrwertsteuer, sondern eine Senkung der Profite der Reichen.
Quelle: ORF