HomeKlassenkampfNeue Dienstpläne bei Postbus sorgen für Kritik

Neue Dienstpläne bei Postbus sorgen für Kritik

Postbus plant neue Dienstpläne, die Kosten sparen sollen und negative Auswirkungen für die Beschäftigten mit sich bringen.

Wien. Die ÖBB-Tochterfirma Postbus will ab Mitte Juni neue Dienstpläne einführen, die zu Recht für Unmut bei der Belegschaft führen. Es geht um das sogenannte Splitshift-Modell – also die geteilte Schicht, wie man es etwa in der Reinigungsbranche oder der Gastronomie mit all seinen negativen Konsequenzen für die Beschäftigten kennt. Das Ganze soll bei Postbus so aussehen, dass bspw. eine Lenkerin oder ein Lenker um 3:41 Uhr den Dienst beginnt und bis 7:55 Uhr fährt. Dann 9:15 Stunden in der Dienststelle ist und von 17.10 Uhr bis 19.35 Uhr wieder Schicht hat. Damit kommt man auf eine bezahlte Zeit von 6,5 Stunden. Da neun von zehn Beschäftigten nicht in der Nähe der Dienststelle leben, haben laut dem Zentralbetriebsrat die meisten „nicht einmal die theoretische Möglichkeit, in der Stehzeit nach Hause und wieder zurück zur Dienststelle zu kommen“. Das bedeutet, der Konzern muss die Lenkerinnen und Lenker nur in den Stoßzeiten bezahlen und spart hiermit auf Kosten der Beschäftigten und für den Profit. Lenkerinnen und Lenker arbeiten ohnehin zu Zeiten wo andere Berufgruppen selbstverständlich frei haben, nachts und an Feiertagen. Durch ein Splitshift-Modell wird dies verschärft, da hier die tatsächlich bezahlte Arbeitszeit in der Regel an den Rändern des Tages liegt. Aus der Forschung zu Berufsfeldern, in denen das ein bereits etabliertes Modell ist, weiß man, dass dies negative Auswirkungen auf das Leben und die Familien von Beschäftigten hat.

Betriebsversammlung geplant

An einer Dienststelle wurde ein vergleichbarer Testballon bereits gestartet und die ÖBB ist dafür vom Arbeitsgericht klar verurteilt worden. Aber auch unabhängig davon sollte das Leben der Kolleginnen und Kollegen im Zentrum stehen, neben dem, dass ein solches Schichtmodell sicherlich nicht zur Fahrsicherheit beiträgt. Die ÖBB ist bekannt dafür, dass sie insbesondere bei ihren Subunternehmen immer wieder die Arbeitsbedingungen für die Kolleginnen und Kollegen verschlechtert. Der Betriebsrat hat eine Betriebsversammlung einberufen, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Quelle: OTS

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