HomeKlassenkampfFrauenSteigende Wohn- und Energiekosten bringen Alleinerziehende in Kärnten an ihre Grenzen

Steigende Wohn- und Energiekosten bringen Alleinerziehende in Kärnten an ihre Grenzen

Viele alleinerziehende Frauen in Kärnten sind durch hohe Wohn- und Energiekosten finanziell stark belastet und benötigen Unterstützung, obwohl sie berufstätig sind. Die Caritas hilft ihnen mit Geld- und Sachspenden und bittet dafür selbst um Spenden, um die Versorgung mit kostenlosen Lebensmittelpaketen weiterhin sicherstellen zu können.

Klagenfurt. Die Sozialeinrichtung Caritas berichtet, dass vier von zehn alleinerziehenden Müttern in Kärnten Schwierigkeiten haben, ihre Wohnkosten zu decken. Die Betroffenen werden durch finanzielle Unterstützung für Miete und Betriebskosten sowie durch Sachspenden zwar unterstützt. Damit diese Hilfe aber fortgesetzt werden kann, ist die Caritas ebenfalls auf Spenden angewiesen.

Viele alleinerziehende Frauen haben nicht nur große Sorge vor der jährlichen Stromrechnung, sondern können sich oft auch kaum Fleisch und frisches Obst leisten. Die ständige Unsicherheit, ob das Geld ausreicht, belastet sie. Zwischen Jänner und September habe die Caritas daher bereits hunderten Frauen mit über 130.000 Euro unterstützt, erklärte Caritas-Direktor Ernst Sandriesser. Diese Frauen seien berufstätig, könnten jedoch aufgrund von zusätzlichen Betreuungsaufgaben für Kinder und ältere Angehörige nicht mehr Erwerbsarbeit leisten. Sandriesser betonte, dass diese Frauen oft eine Wochenarbeitslast von 50 bis 60 Stunden tragen, jedoch dennoch nicht genügend Einkommen erzielen.

„Armut ist weiblich“

Ein wesentlicher Grund für die finanzielle Notlage vieler Alleinerziehender sind die weiterhin hohen Energiepreise und die deutlich gestiegenen Mieten. Da die Eigentumsquote in Österreich und Kärnten relativ niedrig ist, wirken sich diese Kosten erheblich auf das Monatsbudget aus. Sandriesser erklärte, dass Betroffene, die Unterstützung bei der Caritas suchen, im Durchschnitt etwa 42 Prozent ihres monatlichen Einkommens für Miete und Betriebskosten aufbringen müssten – ein hoher Anteil, der fast die Hälfte ihres Einkommens ausmacht und wenig Spielraum für andere Ausgaben lässt.

Die Caritas ruft dazu auf, die Unterstützung durch Spenden aufrechtzuerhalten, sei es in Form von Lebensmitteln oder finanziellen Beiträgen. Auch kleine Beträge, wie fünf bis zehn Euro monatlich, würden bereits helfen, um kostenlose Lebensmittelpakete bereitzustellen. Inzwischen verteilt die Caritas wöchentlich mehrere Hundert solcher Pakete.

N.b.: Natürlich ist Wohltätigkeit eine wichtige Hilfe für jene, die mit hohen Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben, doch sie allein kann das Problem nicht lösen. Wenn immer mehr arbeitende Menschen auf Spenden angewiesen sind, zeigt das eine grundlegende Schieflage im System. Nur durch eine systematische und strukturelle Veränderung kann verhindert werden, dass immer mehr Menschen in Abhängigkeit von Wohltätigkeit geraten.

Quelle: ORF

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